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Jörn Wollschläger verlässt Swiss-Ski per Ende Saison
Bei Swiss-Ski kommt es im Hinblick auf die nächste Saison zu einem Wechsel innerhalb des Biathlon-Trainerteams. Jörn Wollschläger hat sich dazu entschieden, per Saisonende als Nationaltrainer der Schweizer Männer zurückzutreten.
Starke Schweizer an der JWM in Lenzerheide
Die IBU Youth & Junior World Championships Biathlon 2020 in der Lenzerheide sind Geschichte. Das Schweizer Team darf sich über drei Medaillen und weitere Topergebnisse der Jugend männlich und weiblich sowie der Junioren und Juniorinnen freuen. Die Organisatoren ziehen eine positive Bilanz des mehrtägigen Biathlonfests.
Amy Baserga mit starkem 4. Rang
Mit Amy Baserga auf Rang 4 und Niklas Hartweg auf Rang 9 klassierten sich in den heutigen Sprint Wettkämpfen der Juniorinnen und Junioren zwei Swiss-Ski Athleten in den Top 10.
Jugend-WM: Lea Meier im Sprint in den Top 10
Lea Meier, am vergangenen Sonntag im Einzel an der Jugend-WM in Lenzerheide Goldmedaillengewinnerin, stiess im Sprint über 6 km in die Top 10 vor.
WM Junioren-Staffel knapp neben dem Podest
Ohne Medaille in der Tasche beendeten am Mittwoch auch die Schweizer Junioren und Juniorinnen den Wettkampftag. Sebastian Stalder, Nico Salutt, Laurin Fravi und Niklas Hartweg trotzten zwar dem Schneesturm und konnten sich lange auf der verheissungsvollen 3. Position halten, mussten im Ziel aber dann mit dem 5. Rang vorlieb nehmen. Bei den Frauen klassierte sich das Quartett um Amy Baserga, Flavia Barmettler, Aline König und Elena Häfliger auf Rang 14.
Auf bestem Weg zur Biathlon-Nation Schweiz

Die aktuell laufende Junioren-WM in Lenzerheide bietet den Schweizer Biathleten die ideale Plattform, um ihr Profil weiter zu schärfen. Die WM soll ein weiterer Schritt auf dem Weg zu höheren Aufgaben sein - sportlich und organisatorisch.

Selina Gasparin musste lachen, als sie Ende Dezember auf frühere Zeiten ihrer Karriere zurückblickte. "Zunächst war ich alleine auf weiter Flur", erzählte die 35-jährige Engadinerin. "Dann kriegten wir eine Staffel zusammen, kämpften aber jeweils gegen die Überrundung." Die Schweiz war in ihrer Geschichte nie eine Biathlon-Nation. Tempi passati.

In diesem Winter lief die Schweizer Frauenstaffel im Weltcup in vier Wettkämpfen dreimal aufs Podest, dazu auch noch Lena Häcki einmal alleine. Es sind erste Früchte der grossen Investitionen in Infrastruktur und Trainer, die Swiss-Ski und private Geldgeber in den letzten Jahren getätigt haben. Sie lassen hoffen, dass die Schweiz tatsächlich noch zur Biathlon-Nation werden könnte. Denn der Nachwuchs macht sich kräftig bemerkbar. Letztes Jahr feierten Niklas Hartweg und Amy Baserga in der Jugend-Kategorie WM-Titel, nun zelebrieren sie mit der Junioren-WM auf heimischem Boden ein Biathlon-Fest.

Dank privatem Investor

Es ist der erste internationale Test für die neue Arena, die in Lantsch/Lenz bei Lenzerheide aus dem Boden gestampft wurde. 2013 fand hier erstmals der Auftakt zur Tour de Ski der Langläufer statt, so richtig investiert wurde aber ab 2016. Innert weniger Monate wurde das Nordic House gebaut mit Schlafräumen, Bistro, Sportgeschäft, Fitnessraum und vielem mehr. Dazu kamen ein Schiessstand mit 30 Plätzen und die Snow Farm, die schon früh im Spätsommer Trainings auf Schnee ermöglicht.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern werden solche Investitionen in der Schweiz kaum je von der öffentlichen Hand finanziert, und auch die Möglichkeiten von Swiss-Ski hätten die über 20 Millionen Franken bei Weitem überstiegen. Da kam ein Glücksfall namens Michael Hartweg zuhilfe. Der gebürtige Schwarzwälder und Vater des 19-jährigen Nachwuchs-Biathleten Niklas, der mittlerweile neben Wollerau auch in Valbella einen Wohnsitz hat, war durch die Entwicklung von IT-Lösungen für Finanzunternehmen zum Multimillionär geworden und investierte im grossen Stil in die Biathlon-Arena. Er ist der Überzeugung, dass die Schweiz mit ihrer Schiess- und Langlauf-Tradition durchaus ein Biathlon-Land ist. "Sie weiss es nur noch nicht", meinte er gegenüber Medienvertretern schmunzelnd.

Aber auch Swiss-Ski, bei dem Biathlon lange Zeit eher stiefmütterlich behandelt wurde, hat die Zeichen der Zeit erkannt. Im letzten Sommer wurde der ehemalige Langlauf-Profi Gian-Andrea Bundi zum Nachwuchschef ernannt - und der Bündner treibt die Professionalisierung weiter voran. Entscheidend ist für ihn, dass sich auch die Nachwuchsleute zu hundert Prozent auf ihren Sport konzentrieren und ihren Wohnort nach Lenzerheide (oder den zweiten Stützpunkt in Realp im Kanton Uri) verlegen. Die Zeiten, als jeder für sich zuhause auf selber gebastelte Holzscheiben schoss, seien definitiv vorbei.

Weltcup-Anlässe in die Schweiz holen

Erst recht, seit in Lantsch/Lenz eine derart gute Anlage zur Verfügung steht. Die aktuelle Junioren-WM soll dabei ebenfalls nur ein Anfang sein. Swiss-Ski kämpft darum, möglichst bald Weltcup-Wettkämpfe zugesprochen zu erhalten. Im Herbst entscheidet der Internationale Biathlon-Verband (IBU) über die Weltcup-Veranstalter im nächsten Olympia-Zyklus 2022 bis 2026. Die Konkurrenz ist gross, denn Biathlon ist mit seiner hohen TV-Präsenz hoch begehrt, die Hoffnungen sind es aber ebenso. Auch das Schweizer Fernsehen bietet am kommenden Wochenende erstmals einen kommentierten Live-Stream von der Junioren-WM.

Diese gibt eine hervorragende Visitenkarte für höhere Aufgaben ab. Die Stimmung war an den ersten beiden Wettkampftagen hervorragend, mit drei Medaillen gelang auch der Auftakt nach Wunsch. Die Einsiedlerin Amy Baserga gewann beim ersten Start in der höheren Kategorie gegen zumeist ein bis zwei Jahre ältere Gegnerinnen die Bronzemedaille und schwärmte: "Das ist wirklich genial. Schon beim Start spürten wir die Nervosität und die Erwartungen der Fans. Das ist mega cool, so etwas habe ich noch nie erlebt."

Für Selina Gasparin, die ebenfalls vom Engadin nach Lantsch/Lenz gezogen ist, dürfte es angesichts ihres Alters mit einem Heim-Weltcup knapp werden. Amy Baserga darf sich aber berechtigte Hoffnung machen - in der aufstrebenden Biathlon-Nation Schweiz.

Top 10 für Schweizer Staffel Jugend weiblich

Abbruch der Schweizer Männer-Staffel 

Der Schweizer Startläufer Yanis Keller wurde beim heutigen Staffel-Wettkampf an der Junioren-WM in Lenzerheide aus gesundheitlichen Gründen (Schwächeanfall) von seinem Trainer aus dem Rennen genommen. Yanis Keller ist wieder wohlauf, weitere medizinische Abklärungen wurden gleichwohl eingeleitet. Neben Yanis Keller wären Samuel Kägi und Valentin Dauphin für die Staffel in der Kategorie Jugend männlich angetreten. Der Staffel-Wettbewerb gewann Norwegen vor Tschechien und Russland. 

Frauen-Trio auf Rang 9 

In der Kategorie Jugend weiblich musste das Staffel-Rennen vom Nachmittag wegen einsetzendem Schneefall und Windböen um eine Stunde verschoben werden. Für die Schweiz gingen Seraina König, Yara Burkhalter und Lea Meier auf Position 22 auf die 3x6 km lange Strecke. Insgesamt gingen 23 Nationen an den Start.   

Startläuferin Seraina König musste im Liegend- und Stehendschiessen je eine Strafrunde verbuchen und übergab mit 2:35 Minuten Rückstand auf Yara Burkhalter auf Position 17. Dank einer starken Laufleistung und nur zwei Nachladern konnte sich Burkhakter kontinuierlich nach vorne arbeiten und übergab auf Position 12 an Schlussläuferin und Jugend-Weltmeisterin Lea Meier. Meier musste mit insgesamt vier Nachlader zwar etwas Zeit im Schiessstand einbüssen, brachte das Schweizer Frauen-Team schlussendlich dennoch als 9. ins Ziel.  Das Staffel-Rennen Jugend weiblich gewann Norwegen vor Italien. Das Team aus Deutschland lief als 3. ins Ziel. 

Zweimal Bronze für die Schweiz

Den Schweizer Nachwuchs-Biathleten läuft es an den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Lenzerheide weiterhin nach Wunsch. Nach der Goldmedaille von Lea Meier am Auftakttag lieferten Sebastian Stalder und Amy Baserga auch am zweiten Tag eine hervorragende Leistung ab. Der Zürcher gewann im Einzel der Junioren über 15 km ebenso Bronze, wie die Schwyzerin im Einzel der Juniorinnen über 12,5 km.

Stalder, der seit bald zwei Jahren in der Bündner Gemeinde Lantsch/Lenz in einer Biathlon-WG lebt, erreichte das Ziel nach einem Fehlschuss im letzten Schiessen, der mit 45 Sekunden Zeitaufschlag zu Buche schlug, mit 46,7 Sekunden Rückstand auf den deutschen Junioren-Weltmeister Max Barchewitz.

Baserga, im letzten Jahr Jugend-Weltmeisterin, bewies auch in der höheren Kategorie mit bis zu zwei Jahren älteren Konkurrentinnen ihre Klasse. Die 19-Jährige aus Einsiedeln büsste im Ziel nach zwei Fehlschüssen 1:16 Minuten auf die fehlerfreie Junioren-Weltmeisterin Anastasia Chaljullina aus Russland ein. Der Medaillengewinn von Baserga ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sie kurz vor den Titelkämpfen wegen einer Grippe zu fast einer Woche Bettruhe gezwungen war.

Lea Meier eröffnet mit Gold
Lea Meier bescherte den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Lenzerheide einen erfolgreichen Auftakt.