Lena Häcki-Gross: «Dieser Sieg ist eine Bestätigung für eine starke Saison»

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Foto: Nordic Focus

Lena Häcki-Gross sorgte in Oslo für eine weitere Sternstunde des Schweizer Biathlons. Die 28-Jährige triumphierte nach einer für sie enttäuschend verlaufenen WM im Massenstart. Im Interview spricht die Schweizerin, die in drei der letzten vier Weltcup-Rennen auf dem Podest stand, über die vergangenen Tage und ihren Triumph auf dem Holmenkollen.

Wie überraschend kam der Triumph nach dem Rückschlag am Freitag im Einzel für dich?

Häcki-Gross: «Der Sieg war schon ein wenig überraschend für mich, obschon ich wusste, dass ich nach wie vor top in Form bin. Platz 1 in einem Massenstartrennen ist etwas ganz Spezielles. In Oslo vor dieser Kulisse und bei schwierigen äusseren Bedingungen zu siegen, ist richtig cool. Für mich war wichtig, dass ich mich nach dem verpatzten Einzel am Freitag (Platz 36) nochmals voll fokussieren und neu angreifen konnte.»

Welchen Stellenwert hat der Sieg vom Samstag im Vergleich zum ersten Weltcup-Triumph – nach der enttäuschenden WM und der verpassten Weltcup-Kristallkugel im Einzel?

«Der erste Sieg im Januar in Antholz war grandios und kam etwas unerwartet. Der Triumph nun ist eine Bestätigung für eine grundsätzlich starke Saison. Dass er mir nach den jüngsten Rückschlägen gelang – nach einer WM, die nicht gut verlaufen ist, und nach dem Rennen vom Freitag mit einem Sturz –, macht ihn umso spezieller. Das war genau die richtige Antwort. Für mich war es enorm wichtig, die jüngsten Rückschläge schnell zu verarbeiten, weil in dieser Saison noch einige Rennen anstehen.»

Wann während des Massenstarts hast du gespürt, dass der zweite Weltcup-Sieg drin liegt?

«Im Liegenschiessen verzeichnete ich leider je einen Fehler, da war der Gedanke an den Sieg nicht da. Aber ich wusste gleichwohl, dass ich immer noch solid im Rennen liege, weil auch die Konkurrentinnen nicht fehlerfrei blieben. Erst als ich beim letzten Schiessen alle Scheiben abgeräumt habe und ich dann als Erste – mit niemandem direkt hinter mir – aus dem Schiessstand gelaufen bin, habe ich gemerkt, dass mir wiederum etwas richtig, richtig Grosses gelingen kann.»

 

Dank ihres zweiten Weltcup-Siegs steht Lena Häcki-Gross nun auf einer Stufe mit Selina Gasparin, die auf höchster Stufe in der Saison 2013/14 zweimal einen Sprint für sich entscheiden konnte. Keine Schweizerin kann nun mehr Weltcup-Podestplätze aufweisen als Häcki-Gross (2x Erste, 1x Zweite, 2x Dritte).

Fünf Rennen vor Schluss ist die Swiss-Ski-Athletin im Gesamtweltcup im 7. Rang klassiert – mit 205 Punkten Rückstand auf die norwegische Leaderin Ingrid Landmark Tandrevold. In der Massenstart-Disziplinenwertung rückte die in Ruhpolding wohnhafte Engelbergerin, die in Oslo für vier Jahre ins IBU-Athletenkomitee gewählt wurde, auf Platz 2 vor. Mit 31 Punkten Rückstand auf Julia Simon aus Frankreich besitzt sie vor dem Saison-Finale in Canmore noch die Chance, die kleine Kristallkugel zu gewinnen.

Der Weltcup-Tross reist nun nach Nordamerika, wo in Soldier Hollow im US-Bundesstaat Utah (8. bis 10. März) und im kanadischen Canmore (14. bis 17. März) die letzten Saison-Wettkämpfe ausgetragen werden. In den USA stehen für die Frauen und Männer je ein Sprint, eine Verfolgung und eine Staffel auf dem Programm; in Canmore folgt nach Sprint- und Verfolgungsrennen zum Abschluss der Massenstart der besten 30.


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