Sportparlament gibt angepasste Olympia-Pläne für Winterspiele 2038 frei

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Foto: Swiss Olympic

Swiss Olympic kann mit seinem Projekt Switzerland 2038 in den «privilegierten Dialog» mit dem Internationalen Olympischen Komitee treten – und dabei auf Unterstützung eines vierfachen Olympiasiegers zählen. In diesem Dialog hat die Schweiz nun bis Ende 2027 Gelegenheit, sich als Austragungsland der Olympischen Winterspiele 2038 zu positionieren.

Die Pläne für eine mögliche Austragung von Olympischen und Paralympischen Winterspielen 2038 in der Schweiz können weiterverfolgt werden. Die olympischen Mitgliedsverbände von Swiss Olympic haben an einer ausserordentlichen Versammlung des Sportparlaments einstimmig grünes Licht für den Eintritt in den sogenannten privilegierten Dialog mit dem Internationalen Olympischen Komitee IOC gegeben und ihre volle Unterstützung bekräftigt. In dieser Dialogphase erhält die Schweiz exklusiv bis Ende 2027 Zeit, ihr Kandidaturdossier für die Winterspiele 2038 zu vertiefen. Jürg Stahl, Präsident von Swiss Olympic, dankte den Delegierten für ihr klares Bekenntnis: «Eine breite Abstützung ist zwingend auf unserem eingeschlagenen Weg, um dereinst als Wintersportnation wieder Gastgeberin von Winterspielen sein zu dürfen».

Auf Schweizer Seite wird der Verein «Olympische und Paralympische Winterspiele Schweiz 2038» diesen Dialog führen. Der Verein wurde im letzten Jahr von Swiss Olympic und den olympischen Wintersportverbänden gegründet und kann jetzt auf prominente Unterstützung zählen: Dario Cologna, vierfacher Langlauf-Olympiasieger, nimmt ab sofort als Athlet:innenvertreter Einsitz im Vorstand, den Ruth Wipfli Steinegger, Vizepräsidentin von Swiss Olympic, und Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, zusammen präsidieren. Dario Cologna blickt mit viel Enthusiasmus auf die Aufgabe: «Olympische Spiele sind für Athletinnen und Athleten das Grösste. Ich möchte dazu beitragen, die Winterspiele nach 90 Jahren zurück in die Schweiz zu holen, um allen Fans, Athletinnen und Athleten dieses grossartiges Erlebnis zuhause zu ermöglichen. Die Möglichkeit, nachhaltige Spiele zu organisieren, ist eine grosse Chance für die Schweiz», sagt der 38-jährige Bündner.

Die Sportverbände und Partnerorganisationen stimmten auch dem Antrag zu, den Verein für die Arbeiten bis Dezember 2027 mit finanziellen Mitteln in der Höhe von max. CHF 6,9 Millionen auszustatten. 6,7 Mio. davon trägt Swiss Olympic aus seinem Fonds für langfristige Kapitalanlagen bei. Ziel ist es, das Projekt in den «gezielten Dialog» zu überführen, um die definitive Kandidatur für die Austragung der Winterspiele 2038 auszuarbeiten – gemeinsam mit dem IOC, das am Sportparlament mit Denis Oswald (Mitglied Exekutivkommission), Christophe Dubi (Exekutivdirektor Olympische Spiele) und Mattias Kaestner (Stv. Direktor Future Olympic Hosts) vertreten war. Ruth Wipfli Steinegger sprach von einer vielversprechenden Ausgangslage: «Wir können nun auf einer guten Grundlage und mit klarem Zeithorizont die offenen Fragen angehen und freuen uns auf einen intensiven Prozess.»

Im vergangenen November hatte das IOC das Projekt Switzerland 203x mit seinem dezentralen Ansatz in den privilegierten Dialog für 2038 eingeladen und entschieden, den vom Verein ursprünglich angepeilten «gezielten Dialog» für eine Austragung 2030 oder 34 mit anderen Kandidaten aufzunehmen. Seither hat der Verein in Absprache mit dem IOC die Voraussetzungen und Erwartungen für diesen Dialog geprüft. Die positiven Erkenntnisse mündeten im Antrag des Exekutivrates von Swiss Olympic an das Sportparlament, die Schweizer Olympiapläne unter dieser neuen Perspektive weiterzuverfolgen.