Weltcup-Ergebnisse weitgehend bestätigt

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Foto: Nordic Focus

Die Erwartungen ans Schweizer Biathlon-Team waren im Vorfeld der Weltmeisterschaften in Oberhof grösser als vor der Saison erwartet. Mit drei Top-10-Klassierungen in Einzelrennen konnte der erfreuliche Trend aus dem Weltcup auch an den Titelkämpfen fortgesetzt werden.

Der Traum von der ersten Schweizer Medaille an Biathlon-Weltmeisterschaften erfüllte sich zwar auch im Thüringer Biathlon-Mekka am Rennsteig nicht. Wer im Vorfeld die bisherigen Weltcup-Ergebnisse jedoch genauer betrachtete, der wusste, dass es hierfür eines Exploits bedarf. Erfreulicherweise resultierten bislang zwei Weltcup-Podestplätze, dies jedoch in 38 Rennen. An den Weltmeisterschaften in Oberhof wurden zwölf Medaillensätze vergeben.

An den ersten Titelkämpfen seit ihrem Vorstoss in die internationale Biathlon-Elite zeigten Niklas Hartweg und Sebastian Stalder teils hervorragende Leistungen. Im Einzel über 20 km verfehlte Hartweg den allerersten Schuss, in der Folge traf er jedoch 19-mal in Folge und lief so in den 6. Schlussrang, der zur Teilnahme an der Flower Ceremony berechtigte. Sebastian Stalder hatte zwischenzeitlich mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, legte jedoch zum richtigen Zeitpunkt eine Pause und – und zeigte in der zweiten WM-Woche drei starke Rennen, mit dem 7. Platz im abschliessenden Massenstart als Höhepunkt. Besser als in Oberhof, wo aufgrund von Wind und Nebel teils schwierige Bedingungen herrschten, war der Zürcher Oberländer im Weltcup noch nie klassiert gewesen. Stalder wurde in der Arena am Rennsteig seinem Spitznamen «Wilhelm Tell» vollauf gerecht, traf er doch von insgesamt 70 Versuchen 68-mal am Schiessstand. Zwei starke Rennen zeigte auch Lena Häcki-Gross, die im Einzel Neunte und im Massenstart als Elfte überzeugte.

Alles in allem dürfen wir mit der Entwicklung und dem Auftritt des gesamten Teams inklusive Staff an diesem Grossanlass sehr zufrieden sein.

Lukas Keel, Chef Biathlon bei Swiss-Ski

Die Männer-Staffel realisierte mit dem 6. Platz das bislang beste Schweizer WM-Ergebnis. Die Tatsache, dass trotz dieser Bestleistung nicht rundherum grosse Zufriedenheit im Schweizer Lager herrschte, verdeutlicht, dass Potenzial für eine noch bessere Klassierung vorhanden gewesen wäre. Mit dem 7. Rang in der Mixed-Staffel wurden die Erwartungen erfüllt – nicht mehr, nicht weniger. Eine Enttäuschung setzte es für das Schweizer Team derweil am viertletzten Wettkampftag ab, als die Single-Mixed-Staffel auf dem Programm stand. Die Schweiz gehörte neben mehreren anderen Nationen zum erweiterten Medaillenkandidatenkreis, jedoch zog das Duo Lena Häcki-Gross/Niklas Hartweg einen schlechten Tag ein. Die Schiessleistung war ungenügend, weshalb die Schweiz von Beginn weg nichts mit der Medaillenentscheidung zu tun hatte.

«Wir zahlten betreffend die taktischen Überlegungen bei der Mixed-Staffel sowie bei der Single-Mixed-Staffel etwas Lehrgeld», bilanziert Lukas Keel, der Chef Biathlon. «Alles in allem dürfen wir mit der Entwicklung und dem Auftritt des gesamten Teams inklusive Staff an diesem Grossanlass aber sehr zufrieden sein. Die Resultate unserer Jungen Niklas Hartweg und Sebastian Stalder sind sehr hoch einzustufen und stimmen für die Zukunft zuversichtlich.»

Insgesamt 152'000 Fans sorgten dafür, dass die Weltmeisterschaften 2023 als überaus stimmungsvoll in Erinnerung bleiben werden. Nach den Titelkämpfen in Oberhof steht nun das letzte Weltcup-Trimester mit den Stationen Nové Město na Moravě in Tschechien (ab 2. März), Östersund und Oslo an. In Nové Město na Moravě werden im nächsten Jahr auch die Weltmeisterschaften ausgetragen.