Rund einen Monat vor dem Weltcup-Finale in Saalbach heisst Crans-Montana die Weltcup-Athletinnen willkommen. Wenn die Speed-Fahrerinnen am Wochenende zwei Abfahrten und einen Super-G bestreiten, geht der Kampf um gleich drei Kugeln erst so richtig los.
Es ist alles angerichtet für ein Speed-Spektakel auf heimischem Boden. Gleich drei Rennen stehen ab Freitag auf dem Weltcup-Menü, beginnend mit zwei Abfahrten am Freitag und Samstag, endend mit dem Super-G am Sonntag. Die Piste Mont Lachaux, auf der an der Heim-WM 2027 die Frauen-Entscheidungen fallen werden, wird auch heuer Schaustätte der weltbesten Speed-Athletinnen.
Kampf um die Kugeln
Dabei stehen insbesondere in diesem Jahr nicht nur tagesaktuelle Entscheidungen an. Wenn die Abfahrerinnen und Super-G-Athletinnen ins Geschehen eingreifen, kämpfen sie nicht nur um den Tagessieg, sondern auch um wichtige Punkte für die verschiedenen Weltcup-Wertungen. 28 von 41 geplanten Rennen sind gefahren, und gleich in allen Wertungen, für die es am Wochenende Punkte zu holen gibt, präsentieren sich besonders spannende Ausgangslagen.
Da ist zum einen die Gesamtwertung, in der Lara Gut-Behrami nach ihrem Sieg im Riesenslalom von Soldeu vergangenen Samstag die Führung übernehmen konnte. Fünf Punkte liegt sie vor dem Speed-Wochenende vor Mikaela Shiffrin, die nach ihrer bei einem Sturz in Cortina d'Ampezzo erlittenen Knieverletzung auch für Crans-Montana Forfait erklärt hat. Die Tessinerin Gut-Behrami, die bereits 2015/16 den Gesamtweltcup für sich hat entscheiden können, hat nun also die Möglichkeit, ein komfortables Polster auf ihre erste Verfolgerin herauszufahren und so die Pole Position im Kampf um die grosse Kristallkugel zu festigen.
Auch in der Abfahrtswertung verspricht das letzte Saison-Drittel Hochspannung. Sofia Goggia führt diese zwar an, wird aufgrund ihres kürzlich erlittenen Schien- und Wadenbeinbruchs allerdings nicht mehr aktiv darum mittun können, die Kugel ins Trockene zu bringen. Stephanie Venier weist einen Rückstand von 89 Punkten auf die Italienerin auf, Lara Gut-Behrami 141 Punkte. Sie beide liegen an den aussichtsreichsten Positionen, um in Crans-Montana die Lücke zu Goggia zu schliessen oder die Italienerin gar zu überholen.
Und auch im Super-G sind noch mehrere Athletinnen im Rennen um den Sieg in der Disziplinenwertung. Zehn Punkte liegt Gut-Behrami derzeit vor Cornelia Hütter aus Österreich, im 3. Zwischenrang liegt Federica Brignone, die 74 Punkte zurückliegt. Das Momentum dürfte allerdings auf Gut-Behramis Seite liegen: Die letzten beiden Super-G-Rennen konnte die formstarke Tessinerin beide für sich entscheiden. Hinzu kommt, dass die 32-Jährige in der Vergangenheit in Crans-Montana bereits zwei Abfahrten und einen Super-G gewinnen konnte.
Gute Resultate
Neben Gut-Behrami haben auch die anderen Schweizerinnen gute Erinnerungen an Crans-Montana – allen voran Priska Nufer, die 2022 ihren ersten Weltcup-Sieg im Unterwallis feiern konnte. Auch Michelle Gisin stand als Zweite in der alpinen Kombination 2018 bereits auf dem Podest an dieser Stätte, derweil Jasmina Suter und Noémie Kolly 2021 als Sechste respektive Zwölfte ihr bis dato jeweils bestes Weltcup-Ergebnis herausfahren konnten.
Und dann ist da auch noch die jüngere Garde um Stephanie Jenal und Delia Durrer. Wo Jenal im vergangenen Jahr als Dritte aufs Europacup-Podest in Crans-Montana gefahren ist, gelang dies vergangenes Wochenende Delia Durrer, als erstmals auch im Europacup die gesamte Länge der Piste Mont Lachaux zum Zug kam. Ob die Nidwaldnerin sich daraus einen Vorteil für den Weltcup verschaffen kann? Die erste Entscheidung fällt am Freitag um 10.30 Uhr. Mitverfolgen können Fans die Rennen entweder live auf SRF 2 oder entlang der Piste; die Plätze auf der Tribüne sind für alle drei Tage ausverkauft.
Lara Gut-Behrami
Jasmine Flury
Priska Nufer
Michelle Gisin
Delia Durrer
Stephanie Jenal
Noémie Kolly
Jasmina Suter
Janine Schmitt
Freitag, 16. Februar 2024, 10.30 Uhr: Abfahrt
Samstag, 17. Februar 2024, 10.30 Uhr: Abfahrt
Sonntag, 18. Februar 2024, 10.30 Uhr: Super-G
