Lara Gut-Behrami siegt auch in Killington

Retour
Foto: Keystone-SDA

Lara Gut-Behrami gewinnt auch den zweiten Riesenslalom der Saison und zum zweiten Mal in Folge in Killington. Sie triumphiert mit beträchtlichem Vorsprung vor Alice Robinson und Mikaela Shiffrin.

Wie beim Sieg vor einem Monat bei der Saison-Ouvertüre in Sölden entschied Gut-Behrami das Rennen im US-Bundesstaat Vermont mit einem unwiderstehlichen zweiten Lauf für sich. Als Dritte in die Entscheidung gegangen, nahm sie der Halbzeitführenden Alice Robinson sieben Zehntel und Mikaela Shiffrin 66 Hundertstel ab. In der Endabrechnung liess die nunmehr 39-fache Weltcupsiegerin ihre Konkurrentinnen damit um mindestens 62 Hundertstel hinter sich.

Shiffrin, die als Jugendliche eine Sport-Akademie in Vermont besucht hatte, wartet damit weiter auf den ersten Riesenslalom-Triumph vor ihrem Heimpublikum. Von den bislang sechs Slaloms in Killington hat sie fünf gewonnen.

So sicher wie noch nie

Während sich Shiffrin im Riesenslalom weiter gedulden muss, lieferte Gut-Behrami das nächste Muster ihrer bestechenden Verfassung und Konstanz ab. Fast drei Jahre hatte die Tessinerin nach dem Kreuzbandriss Anfang 2017 gebraucht, bis sie auch im Riesenslalom wieder ganz vorne mitmischen konnte. Seit der Saison 2020/21 ist sie auch in der Kerndisziplin wieder eine regelmässige Podestfahrerin und ungemein beständig: In 21 der letzten 23 Weltcup-Riesenslaloms klassierte sie sich in den Top 10. Achtmal fuhr sie aufs Podest, dreimal siegte sie, zuletzt zweimal in Folge. Dazu gewann sie 2021 den WM-Titel und 2022 Olympia-Bronze.

"Ich würde nicht sagen, dass das mein höchstes Level im Riesenslalom ist bisher. Aber ich fahre am sichersten. Ich fühle mich sicher auf dem Ski, und das hilft mir, regelmässig vorne mitzumischen", sagte Gut-Behrami im SRF-Interview. Zwar setze ihr das Reisen mehr zu als in jüngeren Jahren und dauere die Regeneration länger, die rote Startnummer als Führende in der Disziplinenwertung sei aber ein "mega Motivationsschub", so die Schweizerin mit den zweitmeisten Weltcupsiegen nach Vreni Schneider (55).

Gisin mit Steigerung

Wie schon in Sölden, als Mélanie Meillard als 17. die zweitbeste Swiss-Ski-Athletin im Schlussklassement war, mischte Gut-Behrami als einzige Schweizerin vorne mit. Michelle Gisin (14.) schaffte es nach einer Steigerung im zweiten Lauf immerhin in die Top 15, Wendy Holdener und Simone Wild belegten die Plätze 23 und 25. Mélanie Meillard verpasste einen Monat nach dem guten Auftakt in Österreich wie Camille Rast, Andrea Ellenberger, Vivianne Härri und Stefanie Grob den zweiten Lauf.

Am Sonntag steht in Killington der dritte Slalom des Winters auf dem Programm (1. Lauf 16.00 Uhr/2. Lauf 19.00 Uhr). Vor allem für Holdener ist es eine gute Gelegenheit, den mageren Samstag schnell vergessen zu machen: Die Schwyzerin, die sich im Riesenslalom weiter schwertut und im Slalom zu den Besten gehört, geht als Vorjahressiegerin an den Start. Der Triumph vor 364 Tagen war der erste in ihrer Paradedisziplin nach zuvor 30 Podestplätzen im Weltcup.