Mit topmoderner Infrastruktur zurück auf der Weltcup-Landkarte

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Foto: Goms Tourismus

Diese Woche kehrt das Goms auf die internationale Langlauf-Bühne zurück. Der Weltcup-Tross absolviert im Nordischen Zentrum in Ulrichen an drei Tagen fünf Rennen. Der rasche Zuschlag durch die FIS wurde im Oberwallis erhofft, aber nicht zwingend erwartet.

Wenn der Langlauf-Weltcup in dieser Woche im Obergoms gastiert, kommt dies – nicht wie man meinen könnte – einer Premiere, sondern einer Rückkehr gleich. Bereits neun Jahre bevor Dario Cologna den Langlaufsport mit seinem Tour-de-Ski-Triumph 2009 hierzulande ins Bewusstsein einer breiten Sportöffentlichkeit rücken konnte, war in Ulrichen um Weltcup-Punkte gekämpft worden. Am 16. Februar 2000 jubelten Kristina Smigun, die nachmalige Olympiasiegerin aus Estland, sowie der Finne Jari Isometsä von der obersten Stufe des Podests. Es waren für 24 Jahre die letzten Siegerehrungen im Wallis nach Langlauf-Wettkämpfen auf höchster Stufe.

Nun, vom 26. bis 28. Januar und damit weniger als vier Monate nach der offiziellen Eröffnung des neuen Nordischen Zentrums, feiert das Obergoms die Rückkehr auf die Weltcup-Landkarte – und dies sogar mit einem umfangreicheren Rennprogramm als ursprünglich geplant.

«Eine positive Überraschung»

Für die Realisierung des Nordischen Zentrums waren sowohl Neu- als auch Umbauten nötig. Bereits 2006 wurde das kleine Start- und Zielhaus errichtet, das beispielsweise dem Skiclub Obergoms die Organisation und Durchführung von Wettkämpfen massiv erleichterte. In steten Schritten ist die Anlage in der Folge zu dem gewachsen, was sie heute ist. «Das Obergoms will sich als nationaler und internationaler Player für Langlauf- und Biathlon-Events positionieren», sagt Chantal Carlen. Die 32-Jährige, die in Brig als Anwältin und Notarin tätig ist, steht dem Organisationskomitee des Langlauf-Weltcups als Präsidentin vor. Bereits beim letzten internationalen Langlauf-Anlass im Obergoms half die zweimalige Universiade-Teilnehmerin mit – damals als Voluntari.

Auf eine lange Vorlaufzeit werden die Weltcup-Verantwortlichen beim Start zum Auftaktrennen, einer Mixed-Staffel am Freitag, 26. Januar, nicht zurückblicken können. Dass sie bereits in der laufenden Saison rund 200 Athletinnen und Athleten anlässlich eines Weltcup-Wochenendes im Obergoms empfangen dürfen, haben Carlen und ihr Team einerseits angestrebt. Anderseits kam der rasche Zuschlag durch die FIS durchaus etwas unverhofft. Laut der Oberwalliserin, die seit 2022 als Co-Präsidentin für den örtlichen Skiclub Obergoms tätig ist, war dies «eine positive Überraschung». Eine grosse Herausforderung, die es danach zu bewältigen galt, war die Bereitstellung einer ausreichenden Anzahl von Hotelbetten für die Athletinnen und Athleten und deren Betreuer-Teams.

Dreitätiges Langlauf-Festival

Einer der grossen Vorzüge des Obergoms als Langlauf-Destination ist neben der neuen, topmodernen Infrastruktur die grosse Schneesicherheit. Normalerweise präsentiert sich das Goms Ende Januar als tiefverschneite Winterlandschaft. Um die Reisetätigkeit des Weltcup-Trosses zu reduzieren, sollen mehr Wettkämpfe an einem Ort stattfinden. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde das Goms deshalb von der FIS zusätzlich mit der Austragung einer Mixed-Staffel betraut. Bei diesem neuen Wettkampfformat bilden jeweils zwei Frauen und zwei Männer pro Land ein Team. Es werden je fünf Kilometer abwechslungsweise in der klassischen und freien Technik absolviert. Am Samstag stehen in Ulrichen die Skating-Sprints auf dem Programm, tags darauf finden Massenstartrennen über 20 Kilometer in der freien Technik statt.

Die Infrastruktur des erweiterten und ausgebauten Nordischen Zentrums wird es den Langlauf-Fans erlauben, von der Tribüne weite Teile der Strecke zu überblicken und die Wettkämpfe hautnah mitzuerleben. Die Sprint-Strecke ist vom Start-und-Ziel-Gelände aus sogar komplett einsehbar.

Von und nach Andermatt respektive Brig werden an den drei Weltcup-Tagen Extrazüge eingesetzt, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer auch am späten Abend, nach einem Besuch der verschiedenen musikalischen Programmpunkte, für eine Weiterreise mit dem öffentlichen Verkehr in Richtung Bern und Luzern gut angebunden sind. Dem Organisationskomitee ist es ein grosses Anliegen, ein Langlauf-Festival mit attraktivem Rahmenprogramm für Gross und Klein auf die Beine zu stellen.

Erwartet werden über das gesamte verlängerte Wochenende hinweg rund 10'000 Besucherinnen und Besucher, wobei der Freitag ganz im Zeichen von rund 800 Schulkindern steht, denen der Schneesport im Allgemeinen und der Langlaufsport im Besondern nähergebracht werden soll. Am Samstag findet zwischen der Qualifikation und den Sprint-Finals ein Mini-Weltcup für Kids der lokalen Skiclubs statt. «Ein wichtiges Ziel, das wir mit dem Weltcup verbinden, ist, den einheimischen Nachwuchs zu Spitzenleistungen auf Weltniveau anzuspornen», so Chantal Carlen.

 

Weitere Informationen: weltcup-goms.ch

Tickets: tickets.swiss-ski.ch

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