Nach einer erfolgreichen Saison startete das Swiss Freeski Team mit drei Weltcup-Podestplätzen bereits vielversprechend in den WM-Winter. Für die Weltmeisterschaften im andalusischen Schneegebiet, der Sierra Nevada, und die X-Games in Aspen darf einiges erwartet werden – Podestplätze sind dabei klar im Fokus.
Dass die Freeskier auf eine optimale Vorbereitung zurückblicken, bestätigt Misra Torniaien, Trainer Swiss Freeski Team: "Es lief sehr gut! Ich denke, im Konditionsbereich sind wir besser aufgestellt als in den letzten Jahren. Auch im Technik Bereich haben wir einen Schritt vorwärts gemacht." Ein erstes Konditionstraining absolvierte das Team anlässlich eines Surftrips in Portugal. Die weiteren Vorbereitungen basierten auf den traditionellen Trainingsstationen wie hauptsächlich auf dem heimischen Gletscher in Saas-Fee, wo das Team abermals perfekte Trainingsbedingungen vorfand. Weiter trainierte das Team im Jumpin in Mettmenstetten sowie in der Schneehalle in Bispingen (GER).
Fabian Bösch, Elias Ambühl und Kai Mahler absolvierten im Juli und August in Magglingen zudem ihre fünfwöchige Grundausbildung der Sportler-RS. Die restlichen 13 Wochen der Spitzensport-RS werden die Drei nächstes Jahr ab Mitte April leisten.
Ende Juni zog sich das Halfpipe-Team in Les Deux Alpes (FRA) zurück und konzentrierte sich auf das Halfpipe-spezifische Training. Joel Gisler verbrachte im Oktober zudem drei Wochen zur Vorbereitung in Neuseeland. Der Weltcupstart für die Halfpipe-Fahrer beginnt am Donnerstag, 15. Dezember im amerikanischen Copper Mountain. Ein interessanter Event steht dem Halfpipe-Team Mitte Februar mit dem Testevent für die Olympischen Winterspiele 2018 in PyeongChang (KOR) bevor.
Erster Big Air Weltcup – erstes Ausrufezeichen
Beim ersten Big Air Weltcup der neuen Saison in El Colorado (CHI) setzten Giulia Tanno (2. Rang), Fabian Bösch (2. Rang) und Luca Schuler (3. Rang) bereits ein erstes Ausrufezeichen und nahmen den Erfolg der vergangenen Saison nahtlos wieder auf. "Die Erfahrungen der letzten Saison wollen wir nutzen. Die jungen Athleten sollen den Anschluss an die Top Athleten schaffen und die Elite will ihre Ergebnisse der letzten Saison bestätigen", erläutert Torniainen.
Formstand
Andri Ragettli ist nach seinem Schlüsselbeinbruch wieder zu 100% fit und wie das restliche Team bereit für die neue Saison. Anders sieht es bei Elias Ambühl und Virginie Faivre aus. Ambühl kehrt nach seinem Kreuzbandriss im vergangen Januar erst in diesen Tagen auf den Schnee zurück. Ebenfalls noch nicht ins Training eingestiegen ist Virginie Faivre aufgrund der Folgen einer Hirnerschütterung.
Neben Yannic Lerjen und Fabian Meyer hat sich auch die 21-jährige Camillia Berra zu einem Rücktritt entschieden. Die Walliserin zog sich im Herbsttraining vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss zu und verpasste die letzte Saison komplett. 2014 war für Berra das erfolgreichste Jahr. Sie wurde dritte am European Freeski Open in Laax und realisierte mit dem dritten Rang am Weltcupfinale in Silvaplana ihr bestes Weltcup-Resultat. An den Olympischen Spielen in Sotschi qualifizierte sich die Slopestyle-Spezialistin aus Champéry für den Finaldurchgang und platzierte sich auf Rang 12. "Auch dem Körper zuliebe habe ich mich für diesen Schritt entschlossen. Nach diversen langanhaltenden Verletzungen will ich nicht nochmals alles riskieren", erklärt die sympathische Walliserin und ergänzt, "dem Sport bleibe ich natürlich weiterhin treu – ich brauche den Schneesport, die Bewegung. Nur nicht auf Wettkampf-Niveau". Auf ihre Zukunft angesprochen, sagt sie: "Vorerst werde ich im Hotel meiner Eltern in Champéry arbeiten. Ob ich in der Hotellerie Fuss fassen will, wird die Zukunft zeigen."
Das bewährte Slopestyle Trainerduo Misra Torniainen und Dominik Furrer, Gregory Tuscher, der neu für das Halfpipe-Team zuständig ist, sowie der Nachwuchsverantwortliche Alex Hüsler bilden das Trainergespann.
Verheissungsvolle Saison
"Für die Weltmeisterschaften Mitte März in der Sierra Nevada dürfen wir einiges erwarten", prophezeit Christoph Perreten, Chef Freestyle, und ergänzt konkret, "Medaillen sind das Ziel". Nicht zuletzt, weil das Swiss Freeski Team auf zwei erfolgreiche Saisons zurückblicken kann und mit Ergebnissen wie X-Games Sieg, Weltcup-Siege sowie Gewinn des Gesamtweltcups im Slopestyle so einiges zu bestätigen hat. Doch der aktuelle Formstand deutet auf eine verheissungsvolle Saison hin. Wie jedes Jahr sind auch die prestigeträchtigen X-Games in Aspen Ziel eines jeden Freeskiers. Auch hier hat mit Fabian Bösch ein Schweizer seinen Titel zu verteidigen.
Insbesondere im Slopestyle und im Big Air bringt das Swiss Freeski Team die Stärke, das Können und die potentiellen Anwärter mit, um im Weltcup, an den AFP-Events sowie an den Weltmeisterschaften aufs Podest zu steigen. Speziell das FIS Heim-Weltcupfinale im Slopestyle auf dem Corvatsch wird einmal mehr viel Freestyle-Action und Spannung bieten. Für zusätzliche Spannung ist deshalb gesorgt, weil auf dem Hausberg von Silvaplana der letzte Weltcup vor der Weltmeisterschaft ausgetragen wird und somit die letzte Qualifikationsmöglichkeit besteht.
Zum Saisonabschluss findet im April auf dem Corvatsch im Rahmen der traditionellen Swiss Freestyle Champs die FIS Junioren Weltmeisterschaften in der Halfpipe statt.