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Elias Ambühl tritt zurück
Der 26-jährige Freeskier Elias Ambühl kündigte am Sonntag anlässlich seines Besuchs in der Sendung «Sportpanorama» von SRF seinen Rücktritt an. Damit verabschiedet sich einer der Schweizer Pioniere der Ski-Freestyler von der grossen Wettkampfbühne.
Höfflin und Gremaud erneut auf dem Podest
Olympiasiegerin Sarah Höfflin und die Olympia-Zweite Mathilde Gremaud melden sich beim ersten Slopestyle-Weltcup der neuen Saison am Stubaier Gletscher (AUT) mit den Rängen 2 und 3 bereits wieder stark zurück. Bester Schweizer bei den Männern wird Andri Ragettli als Fünfter.
Swiss Freeski Tour – Mittendrin statt nur dabei: Volume 1 mit Alex Hüsler
Letztes Wochenende wurde die Saison der Swiss Freeski Tour mit dem Event auf dem Glacier 3000 lanciert. Der nächste Fixpunkt wird der Pre-YOG Event Ende Januar in Leysin sein. Um euch weiter auf dem Laufenden zu halten, fühlen wir involvierten Personen den Puls und wagen in vier Episoden, die jeweils am Freitag erscheinen, einen Ausblick auf die Saison 2018/19. Den Auftakt macht der Nachwuchsverantwortliche im Bereich Freeski, Alex Hüsler.
Glacier 3000 ermöglicht perfekten Tourauftakt 2018/19
Der Glacier 3000, traditioneller Austragungsort des Tourauftakts, war vom 15.-17. November das Eldorado für den Schweizer Freestyle-Nachwuchs. Im Rahmen der Audi Snowboard Series und der Swiss Freeski Tour nahmen rund 140 Kinder und Nachwuchsathleten an drei Wettkämpfen teil. Drei Tage Sonnenschein, blauer Himmel und ein perfekt geshapter Snowpark ermöglichten einen grandiosen Freestyle-Event.
#stompsaasfee – die Spielweise auf dem Allalin Gletscher
Auch in diesem Herbst verwandelte «The Stomping Grounds» zusammen mit dem Team des Snowparks Saas-Fee den Allalin Gletscher in ein Trainingsmekka für Snowboarder und Ski Freestyler par excellence. Neben den Schweizer profitieren jährlich auch internationale Grössen den perfekt geshapten High-End-Park.
Der Glacier 3000 lädt zum Saisonauftakt
In einer Woche startet die diesjährige Freestyle-Event-Serie mit einer geballten Ladung Style und Akrobatik auf dem Glacier 3000. Der Gletscher, Bindeglied zwischen Kanton Waadt und Bern, ist traditionell Austragungsort des Saisonstarts der Swiss Freeski Tour und der Audi Snowboard Series.
Doppelsieg durch Gremaud und Höfflin, Ragettli auf Rang drei

Mathilde Gremaud und Sarah Höfflin wiederholten beim Big-Air-Weltcup in Modena der Ski-Freestlyer ihren Doppelsieg von den Olympischen Spielen in Pyeongchang 2018 - allerdings in umgekehrter Reihenfolge und in einer anderen Disziplin.

Die Slopestyle-Olympiasiegerin Höfflin belegte mit 160,25 Punkten den 2. Rang. Die Genferin klassierte sich über 12 Zähler hinter der 18-jährigen Gremaud, die den 2. Weltcupsieg in ihrer noch jungen Karriere feierte. Vor anderthalb Jahren hatte die Freiburgerin bereits im kanadischen Québec bei einem Big-Air-Contest triumphiert.

 «Wir hätten nicht gedacht, dass wir bereits so parat sind», resümierte Freeski-Coach Dominik Furrer und ergänzte: «Die Ladies haben noch nicht ihre höchsten Schwierigkeiten gezeigt, dennoch reichte es bis ganz nach vorne.»

Vom Stahlgerüst in Modena nahm mit Andri Ragettli auch der populärste Schweizer Freeskier Anlauf. Der Bündner hätte wie Gremaud den Sieg in der Hand gehabt. Seinen letzten Sprung, den Triple Cork 1620, landete er allerdings nicht sauber genug. Der schwache Trost: Immerhin verteidigte der Flimser die Führung im Gesamtweltcup erfolgreich und erklomm disziplinenübergreifend (Slopestyle/Big Air) das achte Weltcup-Podest in Folge.

Für Aufsehen unter den Fachleuten sorgte Kai Mahler. Der Schweizer zeigte mit dem sogenannten "Switch left Pregrab Inside Safety to Stalefish Double Cork 1080" eine Neuheit, die ihm prompt den Tageshöchstwert von 92,75 Punkten eintrug. Gleichwohl resultierte nur der 6. Rang, weil Mahler mit den anderen beiden Sprüngen nicht üppig punktete.

«Drei Athleten in den Top 6 ist eine starke Teamleistung, wir sind sehr zufrieden», so Dominik Furrer.

Die Resultate

Andri Ragettli: Mit grossem Namen und grosser Ambition

Andri Ragettli ist mit 20 Jahren im Ski-Freestyle-Sport schon eines der dominanten Gesichter. Der Bündner sorgt auf seinen Skiern ebenso für Bewunderung wie mit seinen Videos abseits der Freestyle-Parcours.

Sie brauchen wenig, um Spass zu haben: Eine Langhantel ohne Gewichte oder eine Podesttreppe auf Rollen genügt den Schweizer Freeski-Profis am Medientag von Swiss Ski, um sich zu amüsieren, dass alsbald sämtliche Blicke in der überproportionierten Lagerhalle in Willisau auf sie gerichtet sind. Oben auf der Treppe steht Andri Ragettli, einen Fuss auf dem Podest, den anderen auf der zweit obersten Treppenstufe, die Hände umklammern das kalte Aluminium des Geländers. Unten schiebt Fabian Bösch seinen Teamkollegen an, in halsbrecherischem Tempo würden manche denken, weil es Spass macht, würden Ragettli und Bösch wohl sagen.

Beide sorgen immer wieder mit unkonventionellen Akrobatik-Aktionen für Aufsehen, an den meisten lassen sie später via Soziale Medien die Öffentlichkeit teilhaben. Bösch machte sich an den Olympischen Spielen mit seinem Rolltreppen-Video sogar Lindsey Vonn zur Bewunderin, Ragettli erlangte mit seinen Videos beim bewältigen von Geschicklichkeitsparcours weltweit Bekanntheit - und im serbischen Tennis-Star Novak Djokovic einen hochkarätigen Nachahmer.

Die Flausen im Kopf hat Ragettli mit 20 Jahren nicht verloren, geändert hat sich aber die Reichweite seiner Video-Blogs - und auch die Ambition des Flimser. Bereits als 8-jähriger Bursche nahm er an Nachwuchs-Events teil. Um überhaupt starten zu können, korrigierte er kurzum sein Alter um zwei Jahre nach oben. Das Weltcup-Debüt gab er zwei Tage nach seinem 15. Geburtstag in Neuseeland - diesmal brauchte Ragettli mit seinem Alter nicht zu tricksen, Weltcup-Starts sind mit Erreichen des 16. Lebensjahrs gestattet. Sein Talent war augenfällig, das Repertoire an verschiedenen Sprüngen bereits beachtlich, einzig die Ansprüche formulierte Ragettli noch zurückhaltender. Aus dem: "Man weiss nie, was passiert", ist heute ein: "Ich will den Sport dominieren" geworden.

Seit dem Weltcup-Debüt vor fünf Jahren sind zwei Weltcup-Kristallkugeln in der Disziplin Slopestyle sein Eigentum geworden, nach der Saison 2015/16 triumphierte er auch im vergangenen Winter. Heuer soll nicht nur der dritte Slopestyle-Triumph folgen, Ragettli will mehr, will dominieren. "Ziel ist es, auch den Big-Air-Weltcup zu gewinnen", sagt er. Den Auftakt dazu hat er mit seinem Sieg beim ersten Big-Air-Wettkampf im neuseeländischen Cardrona bereits gemacht. Beim ersten Big-Air-Contest in Europa, am Sonntag in der norditalienischen Stadt Modena, soll der nächste Schritt folgen.

Ein Makel ist in der Vita des 1,84 m grosse Freestylers allerdings zu finden: Seine Performance bei Grossanlässen. Obschon er im vergangenen Jahr der konstanteste Slopestyle-Athlet war, ging es für ihn im Parcours über Kicker und Rails beim Saison-Höhepunkt nicht auf. Mit dem Ziel Gold zu holen, war Ragettli an den Olympischen Winterspielen in Pyeonchang angetreten. Dementsprechend gross war die Enttäuschung nach dem 7. Rang beim ambitionierten Sportler. Statt Freudentränen auf dem Podest kullerten noch im Zielhang Tränen der Ernüchterung. Die Jury habe seine Sprünge zu schlecht bewertet, sagten einige, er habe den falschen Matchplan gehabt, sagt er selber. "Das gehört zum Freestyle-Sport. Einmal wird man etwas besser, einmal etwas schlechter bewertet als man sich es erhofft."

Für einen, der in seinem Sport alles gewinnen will, hat Ragettli sehr gut gelernt mit den Tücken des Wettkampfs umzugehen. Früher habe er damit stärker zu kämpfen gehabt, gibt er zu. So musste er lernen, dass der Status des Athleten im Freeski-Business eine Rolle spielt. "So blöd es klingt, einen bekannten Namen zu haben, ist in unserem Sport nicht unwichtig", sagt Ragettli. Wenn die Punktrichter wüssten, jetzt kommt der Ragettli, der liefert immer top ab, dann sei das gut für die Bewertung. Und Ragettli arbeitet emsig an seinem Namen, im Park und daneben auch. Im Produzieren seiner Youtube-Videos hat er neben Freeski längst eine zweite Passion gefunden. Wenn seine Clips um die Welt gehen, freut ihn dies ebenso, wie wenn er im Park dominiert.

An Möglichkeiten seine Prävalenz im Freeski unter Beweis zu stellen mangelt es Ragettli im Winter nach Olympia jedenfalls nicht. Neben den Weltcup-Anlässen folgen die wichtigsten Events Ende Januar und Anfang Februar mit den X-Games in Aspen und den Weltmeisterschaften in Park City. Läuft es nach Plan, soll die Saison für Ragettli dort so weiterlaufen, wie sie beim Medientag in Willisau begonnen hat: Er steht oben auf dem Podest, unten rüttelt und schiebt die Konkurrenz. Ragettli hält sich oben fest, weil es ihm Spass macht.

Go Big. Go Modena – 19 Schweizer in Italien am Start
Schneesport trifft Urbanität: Am kommenden Wochenende, 3./4. November, findet in Modena (ITA) der zweite Freeski- und Snowboard-Weltcup in der Disziplin Big Air der laufenden Saison statt. Aus dem Schweizer Lager ziehen sich 19 Athletinnen und Athleten in der norditalienischen Stadt die Startnummer über.