Es ist der Auftakt zu den U23-Weltmeisterschaften im Langlauf, drei Schweizerinnen mit Medaillenchancen laufen lange Zeit um die vordersten Plätze mit, eine Athletin muss das Rennen hingegen mit Krämpfen aufgeben, ihre kleine Schwester gewinnt derweil Gold. Nur 24 Stunden später steht der nächste Wettkampf an: Was kann ich als Trainerin in dieser Situation bewirken? Wie spreche ich mit der enttäuschten Athletin am Abend zwischen den Rennen? Wie reagiere ich auf ihren Frust? Welche Tools wende ich an, damit sie für den nächsten Tag bereit ist? 

Eines von vielen realen Fallbeispielen, über dieses am vergangenen Donnerstag am Trainer:innen-Forum von Swiss-Ski in Zürich diskutiert wurde. Langlauf-Coach Karoline Braaten Guidon erzählte, welche Strategien sie in dieser Situation angewendet hatte, welche Worte und Aussagen aus ihrer Sicht entscheidend waren an jenem Abend und wie viel Energie dieser Fall sie im Moment gekostet hatte. Und wie ihre Athletin tags darauf befreit und überragend zu einer Medaille lief.

Das voneinander Lernen stand am Trainer:innen-Forum, das ein Fortbildungsmodul von J+S darstellte, im Zentrum: Rund 240 Trainerinnen und Trainer aus allen elf Swiss-Ski Sportarten und von den verschiedensten Leistungsstufen kamen in Zürich zusammen, um ihre eigenen Erfahrungen zu teilen, zu hören, wie es andere Coaches machen und so ihren Horizont zu erweitern. Neben allgemeinen Teilen im sportartenübergreifenden Plenum gab es auch viele Workshop-artige Diskussionen in Kleingruppen der jeweiligen Sportarten, in welchen über Strukturen, Philosophien und den Weltstand der jeweiligen Disziplinen diskutiert wurde und darüber, wie man die Sportarten weiterentwickeln kann.

Das Trainer:innen-Forum 2024 sei ein voller Erfolg gewesen, sagt der Ausbildungsleiter von Swiss-Ski, Gilles Jaquet. Die Trainerinnen und Trainer haben durch die Diskussionen mit anderen Coaches über den Tellerrand hinausschauen und viel profitieren können. «Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Ausgabe in einem Jahr.»