Newsroom

Erweiterte Filter
Ihr Ergebnis
Swiss-Ski Kaderselektionen Snowboard und Freestyle Saison 2018/19
Chef Snowboard Sacha Giger und Chef Freestyle Christoph Perreten haben mit ihren Trainerteams und der Selektionskommission die Kaderselektionen Snowboard respektive Skicross, Freeski, Aerials und Moguls für die Saison 2018/19 vorgenommen.
Ski-Freestylerin Deborah Scanzio beendet Karriere am Heimweltcup in Airolo

Nach 15 Weltcup-Saisons ist Schluss: Die Schweizer Ski-Freestylerin Deborah Scanzio bestreitet am Samstag beim Heim-Weltcup in Airolo ihren letzten Wettkampf, danach wird die 31-jährige Tessinerin ihre Karriere beenden.

In Pyeongchang nahm die Buckelpisten-Spezialistin bereits zum vierten Mal an Olympischen Winterspielen teil, scheiterte aber bereits in der Qualifikation. 2006, 2010 und 2014 war die Doppelbürgerin aus der Leventina noch unter italienischer Flagge gestartet und hatte die Ränge 9, 10 und 11 erreicht.

Ihre grössten Erfolge feierte Scanzio mit dem Gewinn der WM-Bronzemedaille 2007 in Madonna di Campiglio und ihrem einzigen Weltcupsieg im Doppelbuckelpisten-Wettbewerb im japanischen Tazawako vor zwei Jahren.

Moguls-Weltcup macht Halt in Airolo
2018 macht der FIS-Weltcup in der Schweiz Halt: am 10. März 2018 treffen in Airolo die besten Moguls-Athletinnen und Moguls-Athleten aufeinander.
Deborah Scanzio verpasst Final-Qualifikation knapp

Für Deborah Scanzio endete der olympische Buckelpisten-Event im zweiten Lauf der Qualifikation. Zuoberst auf dem Podium stand erstmals eine Französin: Perrine Laffont stoppte die knapp zwölfjährige Dominanz der Nordamerikanerinnen.

Während des nächtlichen Spektakels bei arktischer Kälte waren im 250 Meter langen und steilen Parcours die Weltbesten für die Unterhaltung zuständig - allen voran die 19-jährige Handels-Studentin Perrine Laffont. Dank ihr gewann die "Fédération Française de Ski" erstmals seit dem Triumph von Edgar Grospiron 1992 in Albertville wieder Gold - im Tableau der Frauen sorgte die Weltmeisterin vor der entthronten kanadischen Championne Justine Dufour-Lapointe für eine französische Premiere.

Scanzio spielte im beeindruckenden Finish keine Rolle mehr. Die gewünschte Steigerung erreichte die Tessinerin, aber das Plus von 2,64 im Vergleich zum ersten Qualifikations-Tag genügte nicht. Letztlich trennten sie 0,34 Punkte vom Finalvorstoss. Die beiden Backflips bewerteten die Juroren tiefer als erwartet: "Schade, die Sprünge waren okay. Ich habe versucht zu variieren, gebracht hat es leider wenig."

Obschon sie bis zur vorletzten Konkurrentin auf Position 10 klassiert und auf Kurs für die finalen Knock-out-Runden war, zeichnete sich das vorzeitig Out ab. Tess Johnson, der hochbegabte US-Teenager, kippte die 14 Jahre ältere Schweizerin bei ihrer vierten und letzten Olympia-Teilnahme aus dem Wettbewerb.

"Ich wusste schon, als Tess oben stand: Es ist vorbei für mich", rang die schwer enttäuschte Swiss-Ski-Vertreterin im Zielgelände nach passenden Worten. Sie habe sich in den Stunden vor dem Contest gut gefühlt, doch kurz vor dem entscheidenden Run sei ihr die Ruhe entglitten: "Meine Beine fühlten sich plötzlich schwer an."

Zurück bleibt viel Unbehagen. Scanzio hatte vier Jahre nach ihrer Rückkehr vom italienischen Verband das beste Moguls-Ergebnis der Schweizer Olympia-Geschichte im Sinn. Nach drei Top-11-Platzierungen strebte die ehemalige WM-Dritte ein persönliches Highlight an.

Scanzio schlug die verpasste Final-Teilnahme auf den Magen: "Ich wollte an meinen ersten Winterspielen für die Schweiz etwas Grosses leisten. Das ist mir misslungen, und eine zweite Chance bleibt mir nicht. Das tut weh." Wie es nach der 15. Weltcup-Saison weitergeht, will sie nach dem Heim-Rennen in Airolo im März entscheiden.

Von den Spielen in Südkorea bleiben ihr primär die Entourage in angenehmer Erinnerung: "Mein Dank geht an das Team. Sie haben alles für mich gemacht. Die Freunde, Swiss Olympic, der Verband, alle unterstützten mich perfekt." Leider habe sie Erwartungen nicht erfüllt, bedauerte Scanzio.

Damit endete die vierte Olympia-Teilnahme für Scanzio mit einer Enttäuschung. 2006 in Turin, 2010 in Vancouver und 2014 in Sotschi startete die WM-Dritte von 2007 jeweils für Italien und belegte die Plätze 9, 10 und 11.

Die Moguls Athletin Deborah Scanzio ist bereit für die Olympischen Spiele

Sie hat schon WM-Bronze gewonnen, 2015 als Gesamtweltcup-Siebte überzeugt, und hinter ihr liegt ein doppelter Nationenwechsel: Deborah Scanzio, 31, eine Ski-Freestylerin ohne geografische Grenzen.

Ihr bevorzugtes Terrain ist in der Regel uneben, ihr Weg im Sport verlief entsprechend. Deborah Scanzio hat sich keine einfache Ski-Disziplin ausgesucht. Hügel oder eher kleine bis grössere Buckel stellen die Tessinerin vor eine besondere Herausforderung. Sie schlängelt sich rasend schnell durch den Parcours und dreht im steilen Gelände Flips.

Als Primarschülerin erkundete sie in der Leventina zusammen mit Kollegen nicht das alpine Gelände, sondern den speziell schwierig präparierten Hang. Die kindliche Freude hat sie nie verloren, auch in der 15. Weltcup-Saison nicht. Sie ist den Eltern noch heute dankbar, dass sie ihrer Tochter einst empfohlen hatten, besser auf den Freestyle-Ski-Sport zu setzen als sich aufs Eiskunstlaufen zu konzentrieren.

Dass die Schweiz in der Moguls-Geschichte in den letzten zwei Dekaden nur in ein paar Ausnahmefällen mehr als Randnotizen produziert hat, interessierte Scanzio zu Beginn ihrer Laufbahn nur marginal. Die grossen Figuren stammten aus Frankreich und Nordamerika. Der Entertainer Edgar Grospiron und der frühere US-Superstar Jonny Moseley inspirierten in den Achtziger- und Neunzigerjahren den Nachwuchs.

"Moseley war für mich eine Legende. Er hat mich geprägt", sagt Scanzio. Sie sitzt 48 Stunden vor ihrem Start in der Qualifikation im House of Switzerland, ihre Augen leuchten. Einen Diplomrang peilt sie an. Die wichtigste und grösste Bühne für Athletinnen, die im Alltag in der Regel ausserhalb der medialen Wahrnehmung engagiert sind, löst bei der Südschweizerin keine Hektik aus. Sie kennt den XXL-Rahmen, in Pyeongchang steht sie zum vierten Mal im olympischen Schaufenster.

Business as usual? Nicht ganz, Südkorea hält für eine der routiniertesten Vertreterinnen der Swiss-Olympic-Equipe ein Novum bereit: Scanzio tritt an Winterspielen erstmals unter Schweizer Flagge an. Während zwölf Jahren und bis 2014 repräsentierte sie die Squadra Azzurra. Im Alter von 16 zog die Enkelin eines sizilianischen Grossvaters die italienische Offerte, Teil des Projekts "Torino 2006" zu sein, dem wirtschaftlich klammen Moguls-Nationalteam in der Heimat vor; nach einem Meeting in Magglingen war klar: In der Schweiz fehlte alles - das Geld, die Strukturen, ein Plan.

Christoph Perreten erinnert sich an weitere Beweggründe: "Im Vorfeld des Olympia-Heimspiels herrschte in Italien Goldgräberstimmung. In der Schweiz hingegen war die Sportart an einem Tiefpunkt angelangt." Nur sei Scanzios Nationenwechsel immer auch ein halber Schweizer Weg gewesen, betont der Freestyle-Chef: "Mit ihr wechselte auch ein Teil des Schweizer Coaching-Stabs in den Süden."

Auf den Abgang des Talents reagierte der Schweizer Verband nüchtern. Er strebte in den Folgejahren eine zunächst lose Kooperation an, die sukzessive verstärkt wurde. Im Zyklus vor den Spielen in Sotschi weiteten die Partner ihr Verhältnis zur intensiven Zusammenarbeit aus - bis die Südeuropäer im Frühling vor vier Jahren die Prioritäten im Schneesport verlagerten und das Team um Scanzio faktisch auflösten.

In der ungemütlichen Situation bot Swiss-Ski Hand zur Lösung, und Scanzio nahm die Einladung zur offiziellen Rückkehr selbstredend gerne an. "Es war im Prinzip immer mein Traum, eines Tages wieder für die Schweiz zu starten." Ihr Comeback ist für alle Beteiligten eine klassische Win-Win-Situation. Erstmals seit 2002 markiert die Schweizer Equipe auf Olympia-Ebene im Feld der Buckel-Spezialisten wieder Präsenz.

Mitmachen allein genügt nicht, Perreten und Co. haben ambitionierte Ziele im Kopf: Es geht um die beste Einzel-Klassierung der Verbandsgeschichte ausserhalb einer WM und der Weltcup-Tour. Mit einer Hoffnungsträgerin aus Piotta, einem Dörfchen im Sopraceneri, das sonst nur wegen des Hockeyclubs Ambri Schlagzeilen produziert. Nun soll die Saisonkarteninhaberin des HC Ambri-Piotta selber in den überregionalen Fokus rücken: Deborah Scanzio.

Marco Tadé nicht an den Olympischen Spielen
Der Moguls-Fahrer Marco Tadé muss verletzungsbedingt auf die Teilnahme in PyeongChang verzichten.
Selektionen Olympische Winterspiele in PyeongChang
Diese Swiss-Ski Athletinnen und Athleten wurden von der Selektionskomission für die Olympischen Spiele 2018 in PyeongChang selektioniert.
Deborah Scanzio und Nicole Gasparini vertreten Swiss-Ski am Saisonstart
Am Samstag, 9. Dezember 2017, geht die Moguls-Weltcupsaison im finnischen Ruka los. Von Swiss-Ski werden die beiden A-Kader-Athletinnen Deborah Scanzio und Nicole Gasparini das Auftaktrennen bestreiten. Über den Start von Nationalmannschafts-Athlet Marco Tadé wird kurzfristig entschieden.
Ein Ausblick auf die Saison 2017/18
WM Bronze für Marco Tadé! Der 21-Jährige bestätigte vergangenen März mit dem Gewinn der Dual Moguls Bronze und dem 4. Rang im Einzelbewerb seine steigende Formkurve. Deborah Scanzio komplettierte mit den Rängen 6 und 8 die positive WM Bilanz des Schweizer Teams.