Alpin-Direktor Hans Flatscher: «Ich bin mit der Vorbereitung sehr zufrieden»

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Am Wochenende startet die neue Weltcup-Saison der Alpinen mit dem Klassiker am Rettenbachgletscher in Sölden. Es ist die Lancierung eines Winters, an den die Erwartungen nach der überaus erfolgreichen letzten Saison besonders hoch sind. Doch die Vorzeichen stehen gut, wie Alpin-Direktor Hans Flatscher erklärt.

Es geht wieder los: Die Alpinen starten am Wochenende in Sölden in den neuen Weltcup-Winter. Die Frauen fahren am Samstag, die Männer am Sonntag um die ersten Weltcup-Punkte des Winters – und womöglich den ersten Sieg. 

Die Saison könnte glanzvoller kaum starten. Schliesslich steht eine Equipe im Starthaus, die im vergangenen Winter aus dem Siegen kaum rausgekommen ist. Zum fünften Mal ist es Swiss-Ski gelungen, die Nationenwertung in allen Kategorien – Overall, Männer und Frauen – für sich zu entscheiden. 18 Weltcup-Siege gab es allein bei den Männern, womit der Rekord aus der Saison 1986/87 egalisiert werden konnte. 24 Saisonsiege, der Gesamtweltcup-Triumph von Marco Odermatt, dessen kleinen Kristallkugeln im Super-G und Riesenslalom sowie Lara Gut-Behramis Super-G-Kugel standen am Ende einer Saison, die von Superlativen nur so strotzte. «Wir erleben zweifellos die erfolgreichste Phase bei den Alpinen seit den Achtzigerjahren», sagte Swiss-Ski-Präsident Urs Lehmann nach der Saison. 

Flatscher zuversichtlich

Entsprechend hoch sind die Erwartungen, dass die Saison 2023/24 startet, wie die alte geendet hat. Garantie hierfür gibt es selbstverständlich keine. Doch die Vorzeichen stehen nach dem Sommertraining gut, wie Hans Flatscher, seit 1. Mai 2023 Direktor Alpin bei Swiss-Ski, sagt. «Ich bin generell mit der Vorbereitung sehr zufrieden», zeigt er sich im Video-Interview (s. unten) optimistisch. «Viele unserer Weltcup-Teams waren in Südamerika, wo sie wirklich sehr gute Bedingungen vorgefunden haben. Und auch die Trainings in Zermatt und Saas-Fee sind sehr gut verlaufen, wir konnten bei guten Wetterbedingungen und den guten Schneeverhältnissen, die vorgeherrscht haben, unsere Trainingseinheiten abspulen.»

Hauptfaktor Nummer eins für Erfolg ist und bleibt die Gesundheit. Entsprechend froh ist Flatscher, sind die Teams unversehrt aus Südamerika zurückgekehrt. «Gott sein Dank sind wir von Verletzungen verschont geblieben, sodass das Team gesund in die Saison starten kann.»

Angriff im Europacup und im Weltcup

Der Riesenslalom in Sölden markiert den Startschuss in einen Winter mit gesamthaft 40 Weltcup-Stopps sowie dem grossen Saisonabschluss mit dem Weltcup-Finale in Saalbach. Mit Zermatt, St. Moritz, Adelboden, Wengen und Crans-Montana stehen auch fünf Halte in der Schweiz an, wobei die Männer und die Frauen an je drei Heim-Events starten dürfen, finden in Zermatt doch in beiden Geschlechtern jeweils zwei Abfahrten statt. 

Bereits in Sölden bietet sich dem Swiss-Ski Team die Möglichkeit, an vergangene Erfolge anzuknüpfen. So hat Marco Odermatt die Chance, den dritten Auftakt-Triumph in Folge zu holen. Und nach der Absage des Frauenrennens im vergangenen Jahr steigt Lara Gut-Behrami als Zweitplatzierte der letzten Austragung ins Rennen. Mit am Start stehen auch neue Namen: Josua Mettler und Marco Fischbacher haben in der vergangenen Saison einen Weltcup-Fixplatz herausgefahren und starten zum ersten Riesenslalom respektive im Falle von Fischbacher zum ersten Rennen auf Stufe Weltcup überhaupt.

«Auf allen Stufen weiterentwickeln»

Neben Fischbacher und Mettler hat auch Livio Simonet erneut einen Fixplatz für den Riesenslalom-Weltcup herausfahren können. Den dreien ist damit gelungen, worauf Hans Flatscher in seiner neuen Funktion als Alpin-Direktor ein besonderes Augenmerk legt. «Wir müssen uns auf allen Stufen weiterentwickeln – denn im Hochleistungssport ist Stillstand Rückschritt, dann bist du weg.»

Potenzial sieht er dabei vor allem im Europacup. «Wir können natürlich auf Weltcup-Stufe, wo wir in einigen Disziplinen ganz vorne mit dabei sind, keine grossen Schritte machen, aber kleine Justierungen. Auf der zweiten Stufe im Europacup sind wir intensiv dran, dass wir den Übergang schaffen in den Weltcup und dass wir die Athletinnen und Athleten bestmöglich vorbereiten.»

In der vergangenen Saison ist dies neben Mettler, der als Europacup-Gesamtsieger einen fixen Startplatz in allen Disziplinen hat, Fischbacher und Simonet auch Arnaud Boisset (Super-G), Marco Kohler (Abfahrt), Gilles Roulin (Super-G) und Franjo von Allmen (Abfahrt) gelungen. Die Weltcup-Saison können sie damit ohne Qualifikationsdruck angehen. Ihre Kolleginnen und Kollegen, die im Europacup versuchen werden, es den sieben Athleten gleichzutun, werden derweil am 5. respektive 7. Dezember 2023 in Zinal in ihre Saison starten.

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