Beat Feuz vor TV-Debüt in Zermatt: «Eine Premiere in Kitzbühel oder Wengen wäre wahrscheinlich einfacher»

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Neue Aufgabe: Beat Feuz ist Mitte November erstmals als SRF-Experte zu hören. (Bild: SRF/Gian Vaitl)

Die ersten grenzübergreifenden Weltcup-Rennen der Alpinen stehen unmittelbar bevor. Doch nicht nur für die Schweizer Abfahrer steht am 11. und 12. November 2023 in Zermatt eine Premiere an. Auch Beat Feuz wird neues Terrain betreten: Der ehemalige Teamkollege von Odermatt, Hintermann, Rogentin und Co. feiert sein Debüt am SRF-Mikrofon. Der Emmentaler erzählt, weshalb er die doppelte Premiere als herausfordernd erachtet, welchen Berner Ausdruck die Zuhörenden kennen müssen – und worauf er sich in seiner neuen Rolle am meisten freut.

3.7 Kilometer Länge, ein Höhenunterschied von 885 Metern – und das alles verteilt auf zwei Länder: Die Gran Becca bietet alles, was es für ein echtes Speed-Spektakel braucht. Die von Didier Défago designte Piste oberhalb Zermatts wird am 11. und 12. November 2023 ihre Weltcup-Feuertaufe bei den beiden Abfahrten der Männer erleben, woraufhin eine Woche später die Frauen ebenfalls zweimal die Speed-Strecke bewältigen werden, die auf Deutsch so viel wie «Grosser Gipfel» bedeutet.

Das übernächste Wochenende wird aber nicht nur hingehend der Schaustätte eine Premiere bereithalten, sondern auch in Sachen Fernsehkommentar. Zum ersten Mal nämlich wird Ex-Skirennfahrer Beat Feuz, 36, der im Januar dieses Jahres in Kitzbühel sein letztes Weltcup-Rennen bestritten hat, als TV-Experte bei SRF in Erscheinung treten. An der Seite des langjährigen SRF-Kommentators Stefan Hofmänner wird der amtierende Abfahrts-Olympiasieger seinen Einstand feiern.

«Sicher ein wenig vorbereiten»

So, wie sich seine ehemaligen Teamkollegen um Marco Odermatt, Niels Hintermann und Stefan Rogentin auf neues Terrain begeben, wird demnach auch Feuz im Rahmen des Speed Openings sein Debüt hinter dem Mikrofon geben. Gleich zwei Premieren auf einen Schlag zu erleben, erachtet der Schangnauer als Herausforderung. «Dass alles neu ist in Zermatt, dass es für alle das erste Mal ist und eine Premiere, macht es zum Kommentieren fast eher schwieriger für mich», erklärt er gegenüber Swiss-Ski. «Wäre meine Premiere in Gröden, Kitzbühel, Wengen, wo ich 15, 20 Jahre am Stück runtergefahren bin, wäre es wahrscheinlich ein wenig einfacher.» 

Nichtdestotrotz sieht Feuz seinem ersten Einsatz zuversichtlich entgegen. Schwierige Namen von ehemaligen Konkurrenten als mögliche Zungenbrecher kommen ihm etwa keine in den Sinn. «Von den Namen her habe ich keine grosse Angst», erzählt er. «Ich kenne doch, so glaube ich, wirklich jeden Athleten.» Anders sieht es bei den Pistenpassagen aus. «Es gibt sicher ein paar Zungenbrecher betreffend Streckennamen und Streckenabschnitten, die man als Athlet womöglich noch nicht so direkt gekannt hat. Da muss man sich sicher ein wenig vorbereiten.»

Alte Kollegen wiedersehen

In seiner neuen Rolle wird Feuz die Läufe seiner ehemaligen Kollegen ganz genau analysieren. Ob er hinter dem Mikrofon ist oder nicht, soll für ihn nicht viel ändern. «Mit den meisten war ich jahrelang zusammen unterwegs, man kennt sich. Sachen, die privat sind, sollen auch privat bleiben – und alles andere hört man dann wahrscheinlich im Fernsehen.»

Und das wird den Zuschauerinnen und Zuschauern in Feuz' typischem Emmentaler Dialekt übermittelt. «Ich hoffe nicht, dass dieser irgendwo grosse Tücken versteckt hält, ich glaube, da kommen mehr oder weniger alle Schweizer draus», sagt er lachend. Nur einen Ausdruck erachtet er als typisch Berndeutsch, den nicht alle verstehen könnten: «äuä scho», «wahrscheinlich schon». Ansonsten hofft er «eher weniger», sagt der vierfache Abfahrts-Kugelgewinner, «dass es irgendwelche Begriffe gibt, die man nicht versteht beim Skifahren».

Weiterhin dabei

Bald wird sich zeigen, ob Feuz' Prognose hinsichtlich seines Dialekts richtig war. In anderthalb Wochen steht sein erster Einsatz an; der neuen Aufgabe blickt der Abfahrts-Weltmeister von 2017 bereits heute vorfreudig entgegen. «Am meisten freue ich mich sicher, dass ich im Winter weiterhin Kontakt habe mit den Skikollegen», sagt er. «Und natürlich darauf, den ganzen Ski-Tross von einer anderen Seite sehen zu können. Das ist sehr interessant: nicht mehr aktiv dabei zu sein als Athlet, aber dass man doch noch ein Teil ist des Geschehens.»

Dass nun mit Zermatt als neuer Weltcup-Strecke eine besondere Herausforderung auf ihn wartet, nimmt Feuz gelassen. Obwohl ein erstes Mal Kommentieren an einer altbekannten Strecke für ihn womöglich einfacher gewesen wäre, wie er selber sagt, gewinnt er der doppelten Premiere auch Positives ab. «Es ist ja gut, fängt man direkt mit dem Schwierigsten an», sagt er. «Dann wird es vielleicht danach nur noch einfacher.»

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