Ein eindeutiges Votum für Olympische Spiele in der Schweiz

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Foto: Keystone-SDA

Die Delegierten der olympischen Sportverbände haben am Freitagabend anlässlich des Sportparlaments von Swiss Olympic ein starkes Zeichen für den Schweizer Sport ausgesendet. Einstimmig haben sie sich für die Weiterführung des Projekts Switzerland 203x ausgesprochen, das dezentrale Olympische und Paralympische Winterspiele 2030 (oder 2034) in der Schweiz vorsieht.

Das Sportparlament stimmte dem Antrag des Exekutivrats zu, mit dem Internationalen Olympischen Komitee IOC in die finale Dialogstufe für die Austragung solcher Winterspiele einzutreten, um die Kandidatur beidseitig vertieft zu prüfen. «Die Delegierten der olympischen Sportverbände setzen damit ein starkes Zeichen zugunsten eines Projekts, das einerseits für den Schweizer Sport als Ganzes, andererseits für die Gesellschaft in unserem Land wichtige Impulse setzen kann», sagt Swiss-Olympic-Präsident Jürg Stahl.

Der Entscheid fiel einstimmig aus. Somit erhält die Idee von Olympischen und Paralympischen Winterspielen in der Schweiz nach der grundsätzlichen Zustimmung der Bevölkerung (gemäss repräsentativer Umfrage) und der Politik auch die so wichtige Legitimation aus dem Sport. Auch Bundesrätin Viola Amherd stellte sich hinter das Projekt: «Ich sehe darin eine grosse Chance für die Schweiz wie auch für die Olympische Bewegung.»

Urs Lehmann, Präsident von Swiss-Ski, sagte am Freitagabend in Ittigen: «Der Schweizer Sport hat gesagt: 'Ja, wir wollen das!'» Das einstimmige Abstimmungsergebnis ist das eine. Die Unterstützung sämtlicher Verbände kam aber doch eher überraschend. Und primär die Sommersportverbände pochten auf den wuchtiges «Ja». «Dabei wussten wir», so Urs Lehmann, «nicht genau, wie unsere Idee bei den Sommersportverbänden ankommt.»

Ob die Schweiz in diesen sogenannten «gezielten Dialog» (targeted dialogue) aufgenommen wird, entscheidet das IOC Ende November. Vorantreiben soll das Projekt künftig ein neu gegründeter Verein mit Vertreterinnen und Vertretern von Swiss Olympic und den Wintersportverbänden, der im Co-Präsidium von Ruth Wipfli Steinegger (Vizepräsidentin Swiss Olympic) und Urs Lehmann (Präsident Swiss-Ski) geleitet wird. Die beantragten Mittel für diesen Verein und seine Aufgaben, rund 2,1 Millionen Franken, haben die Delegierten, auch jene der nicht-olympischen Sportverbände und Partnerorganisationen, ebenfalls einstimmig freigegeben. Die Vergabe der Winterspiele 2030 und 2034 durch das IOC ist im nächsten Sommer geplant.

Weiterverfolgt wird auch das Projekt, die European Championships in der Schweiz auszutragen. Swiss Olympic hat gegenüber den Sommersportverbänden ein entsprechendes Bekenntnis abgegeben. Das angestrebte Austragungsjahr hängt vom Olympia-Projekt ab – in Frage kommen aktuell ebenfalls 2030 oder 34, beide Anlässe im gleichen Jahr durchzuführen, ist keine Option.