Studien aus der USA haben gezeigt, dass Gehirnerschütterungen (lat. Commotio cerebri) über alle Sportarten hinweg praktisch ausschliesslich während Wettkämpfen und nicht unter Trainingsbedingungen auftreten, im Skisport betrifft dies meist Athletinnen und Athleten unter 19 Jahren. Gehirnerschütterungen bleiben aufgrund der nicht eindeutigen Symptomatik oftmals unerkannt und sind somit unterdiagnostiziert. Ski- respektive Snowboardinduzierte Gehirnerschütterungen im Freizeitbereich machen etwa 5-10 % aller Verletzungen aus und sind jedes Jahr für 50-88 % der Todesfälle beim Skifahren und Snowboarden in den USA verantwortlich. Auch bei der FIS wurden in sieben Weltcup-Saisons insgesamt 2080 Verletzungen gemeldet, von welchen 245 (11,8 %) Kopf- oder Gesichtsverletzungen waren. Nervensystemverletzungen und Gehirnerschütterungen waren mit (81,6 %) die häufigsten von diesen 245 Kopf-/Gesichtsverletzungen, wobei 58 dieser Fälle als schwerwiegend eingestuft wurden (23,7 %). Pro 1000 Wettkampfläufe waren es im Freestyle-Skiing (1,8), im Alpinski (0,9) und Snowboarden (1,0) Kopfverletzungen, wobei Frauen pro 100 Athletinnen eine rund doppelt so hohe Kopfverletzungsrate wie die Männer aufwiesen. (2)(3)
2) Link zur Studie: Baldwin GT, Breiding MJ, Dawn Comstock R. Epidemiology of sports concussion in the United States. Handb Clin Neurol. 2018;158:63-74.
Noel R.M. Schürmann, Präventionsprogramm Webtool, 2023, Universität Zürich
Webtool Verletzungsprävention Noel R. M. Schürmann