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Sebastian Schüler fährt am Europacup auf der Lenzerheide auf Platz 2
An diesem Wochenende finden auf der Lenzerheide zwei Europacup Parallel-Slaloms statt, welche im Rahmen der Audi Snowboard Series ausgetragen werden. Der 20-jährige Sebastian Schüler fuhr beim Rennen am Samstag auf den starken 2. Platz bei den Männern.
Nächste Topklassierung für Lara Casanova im Weltcup
Im Weltcup-Rennen in Feldberg (GER) qualifizierten sich mit Lara Casanova und Kalle Koblet zwei Schweizer für die Finals vom Samstag. Dabei fuhr Casanova zum sechsten Mal in die Top 10.
Kein Schlaf, falsche Schuhe, kein Problem

Pat Burgener sicherte sich an den Weltmeisterschaften in Park City seine zweite WM-Bronzemedaille. Der 24-Jährige aus Crans-Montana überzeugte trotz widriger Vorzeichen.

Pat Burgener sicherte der Schweiz an den Weltmeisterschaften in Park City einen Medaille in der Halfpipe. Dabei hatte der Walliser sich selber noch am Tag des Wettkampfes nicht als Medaillenanwärter auf dem Plan. "Ich habe so scheisse geschlafen, weil ich die ganze Nacht einen neu geschriebenen Song gehört habe", so Burgener. Zudem beschäftigte ihn auch sein Schuhwerk. "Ich habe mir hier in Salt Lake City noch neue Schuhe gekauft, weil ich mit meinen anderen so unzufrieden war", so der WM-Dritte.

Danach habe ihm natürlich die nötige Zeit gefehlt, seine neuen Schuhe einzufahren. Dabei war Burgener zu Beginn der Saison mit seinem Schuhwerk überaus zufrieden. Trotz gelungenem Saisonstart mit zwei 4. Rängen entschied er sich dann allerdings für ein weicheres Modell. "Das ist wirklich das Dümmste, das ich je gemacht habe. Ab und zu bin ich einfach dumm", fand der passionierte Musiker klare Worte. Zu seinem Glück fand er in Salt Lake City das gleiche Modell, mit dem er zum Beginn der Saison so erfolgreich und zufrieden unterwegs gewesen war. "Aber die sind natürlich immer viel zu hart im Moment. Ich hatte darum eigentlich während des gesamten Wettkampfes kein Gefühl in meinen Füssen."

Umso zufriedener ist Burgener, dass es für ihn doch aufging. In diesen Momenten gehe es einfach darum, all diese Umstände zu verdrängen. "Es passiert alles im Kopf", sagt er. "Du musst dich an diesen Wettkämpfen einfach gut ablenken können." Er greift dafür gerne auf Musik zurück. Dieser Song, den er am Tag vor dem Wettkampf geschrieben hat, trägt den Titel "worried", zu Deutsch besorgt. Im Lied besingt Burgener seine Ängste. Zwar liessen ihn der Song und seine Ängste am Abend vor dem Wettkampf lange nicht los, am Wettkampf-Morgen aber "waren alle Ängste weg". Der Musik sei Dank.

Pat Burgener wieder WM-Dritter

Die Schweizer Halfpipe-Snowboarder gehen auch in diesem Jahr an den Freestyle-Weltmeisterschaften nicht leer aus. Pat Burgener gewann in der Halfpipe von Park City wie bereits in der spanischen Sierra Nevada WM-Bronze.

Es gibt diese Momente, in denen man aufgrund grosser Glücksgefühle alles um sich herum zu vergessen scheint. Pat Burgener hatte einen solchen Moment, als er seinen zweiten Run an den Weltmeisterschaften in Park City ins Ziel gebracht hatte. Der 24-Jährige aus Crans-Montana öffnete den Verschluss an seinem Helm und warf diesen im hohen Bogen weg. Dass er den Kopfschutz für seinen finalen Run nochmals brauchen würde, war ihm in diesem Moment offenbar egal. Der passionierte Musiker war sich sicher, dass sein Lauf genügte, um auch wieder im Snowboard für die grossen Töne zu sorgen. "Ich bin ein sehr emotionaler Mensch, der in diesen Momenten einfach alles vergisst", sagte Burgener nachdem er seine zweite WM-Bronzemedaille in Empfang genommen hatte.

Die Jury belohnte Burgeners zweiten Lauf mit 91,25 Punkten, bereits vor dem Start zu seinem letzten Run war ihm Bronze damit nicht mehr zu nehmen. Nach vorne ging es für ihn aber auch nicht mehr. Der australische Überflieger und Saison-Dominator Scotty James und das japanische Talent Yuto Totsuka waren für Burgener nicht einzuholen. James, der in dieser Saison im Weltcup noch ungeschlagen ist und auch an den X-Games in Aspen Halfpipe-Gold gewann, zeigte in seinem dritten Run einmal mehr einen Traumlauf. 97,50 Punkte erhielt der Australier von der Jury für seinen makellosen Auftritt. "Mir ist selber noch etwas schwindlig von den vielen Umdrehungen", sagte der Australier.

Burgener blieb zwar klar hinter James zurück, durfte sich aber darüber freuen, dass die Jury seine Leistung ebenfalls ästimierte. Zuletzt an den X-Games hatte sich der Walliser mit der Notenvergabe der Punktrichter nicht anfreunden können und reiste frustriert vom Buttermilk Mountain ab. In der Musik fand Burgener in den letzten Jahren ein Ventil, solche Frusterlebnisse zu verarbeiten. "Ich habe letzte Nacht wirklich scheisse geschlafen", sagte Burgener. Darum habe er sich nicht wirklich Hoffnungen oder Druck gemacht.

Mit Jan Scherrer verpasste ein zweiter Schweizer ein Topergebnis im 9. Rang deutlich. Allerdings fehlte beim 24-Jährigen wenig, und er hätte Teamkollege Burgener den Podestplatz wohl noch streitig gemacht. Scherrer war im zweiten Run auf dem Weg, einen Toplauf in den Schnee zu zaubern, bis der Sturz beim letzten Sprung doch noch kam. "Es ist gut, dass es immerhin bei einem Teamkollegen funktioniert hat. Darum ist die Enttäuschung schnell wieder vergessen", sagte Scherrer.

Bei den Frauen ging der Titel erwartungsgemäss an die US-Amerikanerin Chloe Kim. Die Olympiasiegerin siegte vor der chinesischen Doppel-Weltmeisterin Xuetong Cai. Verena Rohrer beendete ihren WM-Auftritt als Sechste. Die Schwyzerin zeigte sich mit ihrem Bestergebnis an einer WM überaus zufrieden: "Ich habe erstmals in einem Wettkampf einen 'Backside 900' gezeigt und sogleich gestanden", erklärte 22-Jährige gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF.

Pechvogel Iouri Podladtchikov musste nach einem Trainingssturz unmittelbar vor dem Final Forfait geben. Der Zürcher war beim Versuch seines Yolo-Flips hart auf der eisigen Unterlage aufgeschlagen und verletzte sich an der Wade des linken Beins.

Alle Schweizer im Halfpipe-Final dabei

Verena Rohrer, die einzige Schweizer Halfpipe-Snowboarderin an den Weltmeisterschaften in Park City, hat die Qualifikation souverän gemeistert. Im Wettkampf der Männer qualifizierten sich alle drei Schweizer. 

Rohrer beendete die Ausscheidung im 4. Rang. Rohrer, im ersten Run gestürzt, erreichte im zweiten Versuch eine Punktzahl von 81,25 Punkten. Damit musste sich die 22-jährige Sattlerin einzig der amerikanischen Überfliegerin Chloe Kim (90,50), deren Landsfrau Arielle Gold (Weltmeisterin 2013) sowie der Chinesin Cai Xuetong (Weltmeisterin 2017) geschlagen geben.

Nicht minder erfolgreich schnitten die Männer ab. Mit Pat Burgener (83,75) als Zweiter, Iouri Podladtchikov (75,75/5.) und Jan Scherrer (74,00/7.) überstanden alle Swiss-Snowboard-Vertreter den Cut.

Snowboard Parallel Slalom Europacup auf der Lenzerheide
Auf der Lenzerheide messen sich am kommenden Wochenende bereits zum siebten Mal die besten alpin Snowboarder Europas. An zwei Parallel-Slalom Europacup Rennen der Audi Snowboard Series am Samstag und Sonntag werden im K.-O.-System die jeweils schnellsten Fahrerinnen und Fahrer ausgemacht. Die Wettkämpfe versprechen spannende Duelle auf hohem Niveau.
Snowboardcross Goldevent am Flumserberg
Am kommenden Wochenende fahren Snowboardcrosserinnen und Snowboardcrosser am Flumserberg um den Sieg an der Audi Snowboard Series. Der erste Cross-Goldevent der diesjährigen Tour verspricht ein grosses Spektakel. Vom 9.-10. Februar können Zuschauer die packenden Duelle auf den Wellen und Sprüngen hoch über dem Walensee direkt vor Ort bestaunen.
Europäische Elite in Crans-Montana
Am kommenden Wochenende findet das nächste nationale Kräftemessen in der Freestyle-Szene statt. In Crans-Montana kämpfen die Snowboarder und Freeskier vom 9.-10. Februar um die Topplätze in der Halfpipe und im Slopestyle. Der vierte Goldevent dieser Saison verspricht auch in diesem Jahr wieder einiges.
Soldatin Julie Zogg ist oben angekommen

Julie Zogg sicherte der Schweiz an den Freestyle-Weltmeisterschaften in Park City die zweite Goldmedaille. Auch dank speziellen Feindbildern und dank der Schweizer Armee reichte es der 26-jährigen Ostschweizerin nach ganz oben.

Weltmeisterin durfte sich Julie Zogg schon früh in ihrer Karriere nennen. Vor zehn Jahren gewann sie als damals 16-jähriges Nachwuchstalent ihren ersten Weltmeistertitel im Parallel-Slalom bei den Juniorinnen. In dem Jahr also, als Fränzi Mägert-Kohli Gold bei den Eliten gewann. Vier WM-Titel folgten für Zogg auf Nachwuchsstufe und damit die Bürde, als Nachfolgerin von ebendieser Mägert-Kohli gehandelt zu werden.

In Park City nun liess sich Zogg auch auf höchster Stufe zur Weltmeisterin küren und trat tatsächlich das Erbe der Thunerin an - wenn auch etwas später als von vielen erhofft. Denn Zogg hatte ihr Können immer wieder angedeutet, etwa in der Saison 2014/15, als sie den Gesamtweltcup der Alpin-Snowboarder für sich entscheiden konnte. An Grossanlässen blieb sie jedoch stets unter den Erwartungen.

Den wohl schlimmsten Moment ihrer WM-Vita erlebte Zogg an einem Ort, dessen Name eigentlich nur Schönes erahnen lässt: im österreichischen Lachtal. Vierte wurde sie dort 2015, als Verliererin des kleinen Finals. Den grössten Erfolg feiert sie nun in einer Saison, die besonders zu Beginn auch von Unschönem geprägt worden war: der Unsicherheit. Zogg blieb auf der Suche nach einem Kopfsponsor lange erfolglos - und damit im finanziellen Bereich unter Druck. Abhilfe verschaffte ihr die Armee: Zogg ist bis 2022 im Zeitmilitär angestellt.

"Ohne diese Unterstützung wäre es für mich eine extrem harte Saison geworden. Besonders auch, da ich seit zwei Jahren alleine wohne", sagt die 26-Jährige. Die Möglichkeit, das Zeitmilitär zu machen habe eine grosse Last von ihren Schultern genommen, allerdings hätte sie auch ohne diese Möglichkeit weitergemacht. "Ich habe ein bisschen etwas auf der Seite, also hätte ich ein Jahr auch so durchgebracht."

In Park City lieferte Zogg fahrerisch, besonders aber im taktischen Bereich ihre Meisterprüfung ab. Wobei sie etwas in die Trickkiste griff: "Eigentlich liegt mir das aggressive Fahren direkt aufs Tor zu", so die Weltmeisterin. Etwas, das die Kurssetzung und die Bedingungen in Park City besonders im unteren Teil der Strecke nicht zuliessen. "Also habe ich mir am Start einfach eingeredet, dass die Tore meine Feinde sind. Bis Rennmitte darf ich noch auf sie zuhalten, im unteren Teil muss ich aber einen weiten Bogen um sie machen", erklärt Zogg ihren Matchplan.

Der Plan ging auf. Zogg umkurvte die Tore besser und vor allem schneller als ihre Konkurrentinnen. Der Lohn dafür: Sie darf sich zum insgesamt sechsten Mal Weltmeisterin nennen. Zum ersten Mal seit sieben Jahren, und nun auch auf höchster Stufe.