Im Gespräch mit ... Simone Oehrli, Trainerin Telemark

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In der Interviewreihe «Im Gespräch mit …» kommen die Mitglieder des Swiss Telemark Team zu Wort, die meist im Hintergrund arbeiten - die Trainer, Physiotherapeuten und weitere Schlüsselpersonen, deren unermüdliche Arbeit und Hingabe dazu beitragen, die Schweizer Telemark-Athlet:innen zu Weltklasseleistungen zu führen. Den Auftakt macht Simone Oehrli, Trainerin im Swiss Telemark Team.

Simone Oehrli war bis 2019 selbst aktive Athletin und Mitglied des Swiss Telemark Team. Seit ihrem Rücktritt ist sie im Trainerstaff von Swiss-Ski und übernimmt Coaching-Aufgaben. Während die Gstaaderin im Winter das Swiss Telemark Team an die Weltcups begleitet, gestaltet sie im Sommer u.a. die Sommertrainings und ist dabei unter anderem mit Physiotherapeutin Birgit Göldi verantwortlich für die beiden Leistungstests, denen sich die Athlet:innen jedes Jahr unterziehen. Einer dieser Leistungstests hat bereits im Frühling stattgefunden, der andere steht am kommenden Wochenende an. 

Simone, in einigen Tagen trifft sich das Swiss Telemark Team in Burgdorf zum zweiten Leistungstest. Lass uns noch rasch zurückblicken: Das letzte Sommertraining hat vor rund einem Monat in Saanen bei Gstaad stattgefunden. Worauf lag der Fokus dieses Zusammenzugs?

Simone: Nach den Weltmeisterschaften letzten Frühling sind mehrere langjährige Teammitglieder vom Leistungssport zurückgetreten. Damit wurden auch Leaderpositionen frei. Gleichzeitig sind neue Athlet:innen nachgerückt. Diese sind zum Teil noch ziemlich jung und sind dabei, sich selbst und ihre Position im Leben und natürlich im Sport zu finden. Das Augenmerk des Zusammenzugs in Gstaad lag somit primär auf dem "Teambuilding". Solche mehrtägigen Trainingszusammenzüge können darüber hinaus sehr hilfreich sein, die diversen Persönlichkeiten und das Potenzial jedes Einzelnen kennenzulernen und erste Dynamiken zu beobachten.

Wie ist dein Eindruck der bisherigen Vorbereitung?

Simone: Ich bin sehr zufrieden. Die Athlet:innen wissen alle, was erwartet wird. Die meisten davon sind ja auch schon länger dabei und haben Erfahrung. Dank den verschiedenen Leistungstests wissen sie, wo ihre Benchmark liegt und wo sie im Vergleich zu Vorjahr sowie im Vergleich mit den anderen stehen. Auch der Austausch mit Birgit, unserer Physiotherapeutin, funktioniert gut. Was man meiner Meinung nach nie vergessen darf: Das sind alles keine Profisportler:innen, sie alle haben neben dem Sport noch einen Job resp. sind in Ausbildung und müssen entsprechend einen Weg finden, den Sport in den Alltag zu integrieren. Obschon die schulische resp. berufliche Belastung bei allen hoch ist, machen sie das aber alle super.

Verrätst du uns etwas zur Stimmung im Team?

Simone: Die Stimmung ist auch im neu zusammengesetzten Swiss Telemark Team sehr gut, und alle sind voll motiviert, die neue Saison in Angriff zu nehmen. Ein Vorteil ist sicher, dass man sich ja vorher schon gekannt hat. Am längsten dabei sind Nicholas Michel und Romain Beney, auch Martina Wyss weist schon sehr viel Erfahrung auf. Die Routiniers nehmen ihre neuen Rollen wahr, da werden neue Stärken sichtbar gemacht. Kurz: Da ist ziemlich viel Potenzial vorhanden. Überhaupt ist die neue Teamzusammensetzung eine Chance für jede:n Einzelne:n, eine neue Rolle zu übernehmen. Das führt zu einer ganz neuen Gruppendynamik, von der das ganze Team profitieren kann. Diese Entwicklung ist nicht nur für die einzelnen Athlet:innen spannend zu beobachten, sondern auch für den Trainerstab.

Letzte Frage: welchen Wunsch hast du im Hinblick auf die kommende Saison?

Simone: Für das Swiss Telemark Team bricht eine spannende Zeit an: man kennt sich zwar, aber durch die neue Rollenverteilung gibt es neue Konstellationen im Team sowie eine neue Dynamik. Mein Wunsch ist, dass jede:r bestmöglich auf seinem resp. ihrem Weg vorwärtsgehen und sich weiterentwickeln kann. Das Potenzial dazu sehe ich auf jeden Fall bei allen. Für mich selber hoffe ich, dass ich durch meine Arbeit das Swiss Telemark Team bestmöglich unterstützen und so ebenfalls einen Teil dazu beitragen kann, dass die Athlet:innen ihren Weg gehen und die Weltcupsaison 2023/24 bestmöglich vorbereitet in Angriff nehmen können.