Schneesport grenzenlos

In unseren Portraits zeigen wir dir inklusive Schneesport-Momente dieser Saison. Diese zeigen, wie Schneesport Barrieren überwindet und Menschen verbindet. Lass dich inspirieren von Geschichten voller Leidenschaft, Freude und Gemeinschaft – und entdecke, wie der Schneesport für alle zugänglich ist.

Portrait Isabel Jud | Inklusion beim Training

Name: Isabel Jud

Inklusions-Event: Spezial Sprungtraining mit Romy Tschopp, um mentale Hindernisse zu überwinden und die Sprungfähigkeiten zu verbessern. 

Wie habt ihr das Training gestaltet/angepasst?
Da Romy infolge ihrer Behinderung kaum Empfindungen in den Unterschenkeln hat und dementsprechend keine Rückmeldung der Kräfte, welche in den Sprungphasen auf sie und das Brett einwirken, bekommt, habe ich für sie mit visuellen Hilfen auf dem Sprung / Kicker gearbeitet. Mithilfe der visuellen Akzentuierungen konnte sie ihre Bewegungen und Körperspannung entsprechend der Sprungphasen anpassen. 

Was hat gut funktioniert?
Es hat alles gut funktioniert. Die biomechanischen Prinzipien bleiben mit oder ohne Behinderung dieselben. Ich musste einfach Romy und ihre Möglichkeiten kennenlernen. Da sie schon viel Trainingserfahrung hat, war dies in kürzester Zeit sehr erfolgreich. 

Wo gab es Herausforderungen?
Ich hatte Bedenken, dass ich Romy überlaste mit den Sprüngen. Sie ist eine Spitzensportlerin, die immer alles gibt. Ich wusste zuvor noch nicht, wie hoch ihre Belastungstoleranz ist. Wir haben am Abend zuvor im gemeinsamen Dialog die Ziele gesetzt und die Tagesabläufe für die kommenden zwei Tage besprochen und geregelt. Sie hat sich hervorragend darangehalten. Da sie eine unheimlich gute Snowboarderin ist, war alles andere keine Herausforderung mehr.  

Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion? 
Es ist unglaublich inspirierend! Ich wünsche allen die Chance diese Freude am Sport, den Willen jeden Tag all die Hindernisse zu überwinden und sich an den kleinen Schritten zu freuen, auch einmal erleben zu dürfen und die Inspiration ins eigene Leben übertragen zu können. 

Wir danken Isabel für den Einblick in ihr Training mit Romy Tschopp!

Portrait Fabrice Schuwey | Inklusion beim BKW Swiss Cup

Name: Fabrice Schuwey 

Funktion: Race Director 

Inklusions Event: Saisonstart des Langlauf BKW Swiss Cup

Wie habt ihr euren Schneesport-Event inklusiver gemacht? 
Die deutschen Para-Athleten liefen am Samstag beim Sprint mit. Sie waren im Goms im Trainingslager und konnten in das Rennen integriert werden. Schade war jedoch, dass die Athlet:innen bereits am Samstag nach Hause reisen mussten und somit am Sonntag nicht teilnehmen konnten. 

Die Qualifikation und die Heats wurden so geplant, dass die Para-Kategorie direkt vor den FIS-Rennen stattfand. Dadurch gab es weder für die Para-Athleten noch für den Swiss Cup zu grosse Unterbrechungen. Auch die Strecke musste nicht angepasst werden, und die Zuschauer konnten beide Rennen verfolgen. 

Die Strecke war jedoch recht anspruchsvoll. Die Kurve bei der letzten Abfahrt war für Athlet:innen mit Beinprothesen nicht laufbar, und auch für sitzende Sportler war sie zu schwierig. Idealerweise sollten in Zukunft alternative Strecken für diese Sportler bevorzugt werden. Dies ist jedoch logistisch schwierig umzusetzen, besonders bei einem Sprint, wo das Programm bereits sehr dicht getaktet ist. 

Was bedeutet Inklusion für dich?
Sport und Spass an der Bewegung für alle – ohne Barrieren, bei gleichwertiger Behandlung aller. 

Was war dein Inklusions-Highlight am Schneesport-Event?
Dass alle gleichermassen angefeuert wurden. 

Was möchtest du anderen zum Thema Inklusion mit auf den Weg geben?
Es ist mit sehr geringem Aufwand verbunden, Para-Athleten in einen Wettkampf zu integrieren, und dieser kleine Aufwand lohnt sich auf jeden Fall! 

Wir danken Fabrice für den Einblick in den BKW Swiss Cup.

Portrait Eva Bachmann und Severin Hug | Inklusion im JULALA

Unter dem Patronat von Swiss-Ski, Loipen Schweiz und dem Zentralschweizer Schneesportverband kommen jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr Jugendliche aus der deutschsprachigen Schweiz in den Genuss des 5-tägigen Abenteuers. Vorkenntnisse sind für die Kids nicht notwendig. Auch das Material wird bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Dank dem motivierten Leiterteam ist viel Spass, Spiel und Sport vorprogrammiert. 2024 findet das Swiss Jugend-Langlauflager zum 28. Mal statt. Total nahmen bei der letzten Ausgabe des JULALA 111 Kinder teil, darunter haben 4 Kinder mit einer Beeinträchtigung teilgenommen. 


Name: Eva Bachmann

Funktion: Betreuungsperson von Kinder mit Beeinträchtigung im JULALA

Wie habt ihr das JULALA inklusive gestaltet?
Wir haben für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen eine 1:1 Begleitung, damit sie ihren Bedürfnissen entsprechend begleitet werden können. Für die Aktivitäten wird jeweils genügend Zeit eingeplant, damit die Kinder diese in ihrem Tempo ausführen können. 

Was hat gut funktioniert?
Dieses Jahr hatten wir einen Spielabend. Bei diesem gab es besonders viele Interaktionen mit den anderen Kindern. Neben den vielen schönen Momenten auf der Loipe erlebten wir auch abseits der Loipe Schönes: Dies beispielsweise beim gemeinsamen Tanzen.  

Wo gab es Herausforderungen?
Teilweise war es schwierig, den Kindern mit besonderen Bedürfnissen genügend Pausen zu ermöglichen. Da sie in Zimmern mit sechs bis zwölf anderen Lagerteilnehmenden übernachten, war es nicht immer einfach, ruhige Momente für die Erholung zu finden.

Was bedeutet Inklusion für dich? 
Dass alle interessierten Kinder am Lager teilnehmen können und bedürfnisgerecht betreut werden können. 

Was war dein Inklusions-Highlight im JULALA? 
Mein Highlight waren die grossen Fortschritte, welche von Tag zu Tag sichtbar wurden. Am ersten Tag brauchte es noch viel Unterstützung. Von Tag zu Tag wurden die Teilnehmenden selbständiger und konnten sich den Lagerstrukturen anpassen.

Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Das Thema ist für alle eine Bereicherung – für die Lagerteilnehmenden und für die Leiterinnen und Leiter. 

Wir danken Eva für den Einblick in das JULALA!


Name: Severin Emanuel Hug

Funktion: Teilnehmer JULALA

Behinderung: schwere Hörbeeinträchtigung

Wie bist du im JULALA integriert?
Ich kann mit einer Gruppe Langlaufen. Beim Abendprogramm kann ich selbständig teilnehmen.

Welche Dinge funktionieren gut und in welchen Bereichen fühlst du dich am wohlsten?
Das Mittagessen gefällt mir sehr, da kann ich viel sprechen und zuhören. Zudem finde ich es angenehm, dass wir eine kleine Gruppe sind. 

Wo gibt es Herausforderungen?
Beim Schlafen ist es etwas schwierig. Die anderen Kinder im Zimmer sind oft etwas laut.

Was bedeutet für dich die Teilnahme am JULALA? 
Durch das JULALA kann ich mehr Leute kennenlernen und Fortschritte machen im Langlauf.

Was war dein Highlight im JULALA?
Das ganze Programm: OL, Biathlon, Langlaufen in der Gruppe, …

Was möchtest du anderen auf den Weg geben die ein Handicap haben wie du? 
Das macht ihr super.

Wir danken Severin für den Einblick in das JULALA!

Portrait Carl Leu | Inklusion im JUSKILA

Eine Woche Schneesport und Lagerleben für nur 120 Franken – das JUSKILA macht's möglich! 600 Jugendliche verbringen jährlich vom 2. bis 8. Januar eine Schneesportwoche an der Lenk. Und das seit 1941. 


Name: Carl Leu

Funktion: Teilnehmer

Behinderung: Sehbeeinträchtigung

Wie bist du im JUSKILA integriert?

Die Integration hat sehr gut geklappt. Kinder haben Kinder mit Beeinträchtigungen auf den Skis und neben der Piste erlebt und verstehen uns nun besser! Wir haben uns untereinander sehr gut verstanden.

Was bedeutet für dich die Teilnahme am JUSKILA?

Skifahren zu können!

Was war dein Highlight im JUSKILA?

Ich bin das erste Mal Ski gefahren und habe es geschafft, eine blaue Piste runterzufahren.

Was möchtest du anderen auf den Weg geben die ein Handicap haben wie du?

Ich möchte allen Kindern mitteilen, dass es sich lohnt, am JUSKILA anzumelden. Ihr werdet bestimmt Spass haben! Im JUSKILA kann flexibel auf die Kinder eingegangen werden, zum Beispiel dürfen sie auch im Zimmer lesen, wenn sie eine Pause brauchen.

Wir danken Carl für den Einblick ins JUSKILA!

Video-Portrait Nathanael und Felix | Inklusion im JUSKILA