In unseren Portraits zeigen wir dir inklusive Schneesport-Momente dieser Saison. Diese zeigen, wie Schneesport Barrieren überwindet und Menschen verbindet. Lass dich inspirieren von Geschichten voller Leidenschaft, Freude und Gemeinschaft – und entdecke, wie der Schneesport für alle zugänglich ist.
Name: Isabel Jud
Inklusions-Event: Spezial Sprungtraining mit Romy Tschopp, um mentale Hindernisse zu überwinden und die Sprungfähigkeiten zu verbessern.
Wie habt ihr das Training gestaltet/angepasst?
Da Romy infolge ihrer Behinderung kaum Empfindungen in den Unterschenkeln hat und dementsprechend keine Rückmeldung der Kräfte, welche in den Sprungphasen auf sie und das Brett einwirken, bekommt, habe ich für sie mit visuellen Hilfen auf dem Sprung / Kicker gearbeitet. Mithilfe der visuellen Akzentuierungen konnte sie ihre Bewegungen und Körperspannung entsprechend der Sprungphasen anpassen.
Was hat gut funktioniert?
Es hat alles gut funktioniert. Die biomechanischen Prinzipien bleiben mit oder ohne Behinderung dieselben. Ich musste einfach Romy und ihre Möglichkeiten kennenlernen. Da sie schon viel Trainingserfahrung hat, war dies in kürzester Zeit sehr erfolgreich.
Wo gab es Herausforderungen?
Ich hatte Bedenken, dass ich Romy überlaste mit den Sprüngen. Sie ist eine Spitzensportlerin, die immer alles gibt. Ich wusste zuvor noch nicht, wie hoch ihre Belastungstoleranz ist. Wir haben am Abend zuvor im gemeinsamen Dialog die Ziele gesetzt und die Tagesabläufe für die kommenden zwei Tage besprochen und geregelt. Sie hat sich hervorragend darangehalten. Da sie eine unheimlich gute Snowboarderin ist, war alles andere keine Herausforderung mehr.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Es ist unglaublich inspirierend! Ich wünsche allen die Chance diese Freude am Sport, den Willen jeden Tag all die Hindernisse zu überwinden und sich an den kleinen Schritten zu freuen, auch einmal erleben zu dürfen und die Inspiration ins eigene Leben übertragen zu können.
Wir danken Isabel für den Einblick in ihr Training mit Romy Tschopp!
Der Swiss Cup ist die grösste und wichtigste Langlaufserie der Schweiz mit internationaler Beteiligung. Über den Swiss Cup können sich die Swiss-Ski Athletinnen und Athleten für die nächsthöhere Stufe, den Continental Cup, qualifizieren. Weil es sich um FIS-Rennen handelt, werden diese international ausgeschrieben.
Name: Fabrice Schuwey
Funktion: Race Director
Inklusions Event: Saisonstart des Langlauf BKW Swiss Cup
Wie habt ihr euren Schneesport-Event inklusiver gemacht?
Die deutschen Para-Athleten liefen am Samstag beim Sprint mit. Sie waren im Goms im Trainingslager und konnten in das Rennen integriert werden. Schade war jedoch, dass die Athlet:innen bereits am Samstag nach Hause reisen mussten und somit am Sonntag nicht teilnehmen konnten.
Die Qualifikation und die Heats wurden so geplant, dass die Para-Kategorie direkt vor den FIS-Rennen stattfand. Dadurch gab es weder für die Para-Athleten noch für den Swiss Cup zu grosse Unterbrechungen. Auch die Strecke musste nicht angepasst werden, und die Zuschauer konnten beide Rennen verfolgen.
Die Strecke war jedoch recht anspruchsvoll. Die Kurve bei der letzten Abfahrt war für Athlet:innen mit Beinprothesen nicht laufbar, und auch für sitzende Sportler war sie zu schwierig. Idealerweise sollten in Zukunft alternative Strecken für diese Sportler bevorzugt werden. Dies ist jedoch logistisch schwierig umzusetzen, besonders bei einem Sprint, wo das Programm bereits sehr dicht getaktet ist.
Was bedeutet Inklusion für euch?
Sport und Spass an der Bewegung für alle – ohne Barrieren, bei gleichwertiger Behandlung aller.
Was war euer Inklusions-Highlight am Schneesport-Event?
Dass alle gleichermassen angefeuert wurden.
Was möchtest du anderen zum Thema Inklusion mit auf den Weg geben?
Es ist mit sehr geringem Aufwand verbunden, Para-Athleten in einen Wettkampf zu integrieren, und dieser kleine Aufwand lohnt sich auf jeden Fall!
Wir danken Fabrice für den Einblick in den BKW Swiss Cup.
Unter dem Patronat von Swiss-Ski, Loipen Schweiz und dem Zentralschweizer Schneesportverband kommen jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr Jugendliche aus der deutschsprachigen Schweiz in den Genuss des 5-tägigen Abenteuers. Vorkenntnisse sind für die Kids nicht notwendig. Auch das Material wird bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Dank dem motivierten Leiterteam ist viel Spass, Spiel und Sport vorprogrammiert. 2024 findet das Swiss Jugend-Langlauflager zum 28. Mal statt. Total nahmen bei der letzten Ausgabe des JULALA 111 Kinder teil, darunter haben 4 Kinder mit einer Beeinträchtigung teilgenommen.
Name: Eva Bachmann
Funktion: Betreuungsperson von Kinder mit Beeinträchtigung im JULALA
Wie habt ihr das JULALA inklusive gestaltet?
Wir haben für die Kinder mit besonderen Bedürfnissen eine 1:1 Begleitung, damit sie ihren Bedürfnissen entsprechend begleitet werden können. Für die Aktivitäten wird jeweils genügend Zeit eingeplant, damit die Kinder diese in ihrem Tempo ausführen können.
Was hat gut funktioniert?
Dieses Jahr hatten wir einen Spielabend. Bei diesem gab es besonders viele Interaktionen mit den anderen Kindern. Neben den vielen schönen Momenten auf der Loipe erlebten wir auch abseits der Loipe Schönes: Dies beispielsweise beim gemeinsamen Tanzen.
Wo gab es Herausforderungen?
Teilweise war es schwierig, den Kindern mit besonderen Bedürfnissen genügend Pausen zu ermöglichen. Da sie in Zimmern mit sechs bis zwölf anderen Lagerteilnehmenden übernachten, war es nicht immer einfach, ruhige Momente für die Erholung zu finden.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Dass alle interessierten Kinder am Lager teilnehmen können und bedürfnisgerecht betreut werden können.
Was war dein Inklusions-Highlight im JULALA?
Mein Highlight waren die grossen Fortschritte, welche von Tag zu Tag sichtbar wurden. Am ersten Tag brauchte es noch viel Unterstützung. Von Tag zu Tag wurden die Teilnehmenden selbständiger und konnten sich den Lagerstrukturen anpassen.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Das Thema ist für alle eine Bereicherung – für die Lagerteilnehmenden und für die Leiterinnen und Leiter.
Wir danken Eva für den Einblick in das JULALA!
Name: Severin Emanuel Hug
Funktion: Teilnehmer JULALA
Behinderung: schwere Hörbeeinträchtigung
Wie bist du im JULALA integriert?
Ich kann mit einer Gruppe Langlaufen. Beim Abendprogramm kann ich selbständig teilnehmen.
Welche Dinge funktionieren gut und in welchen Bereichen fühlst du dich am wohlsten?
Das Mittagessen gefällt mir sehr, da kann ich viel sprechen und zuhören. Zudem finde ich es angenehm, dass wir eine kleine Gruppe sind.
Wo gibt es Herausforderungen?
Beim Schlafen ist es etwas schwierig. Die anderen Kinder im Zimmer sind oft etwas laut.
Was bedeutet für dich die Teilnahme am JULALA?
Durch das JULALA kann ich mehr Leute kennenlernen und Fortschritte machen im Langlauf.
Was war dein Highlight im JULALA?
Das ganze Programm: OL, Biathlon, Langlaufen in der Gruppe, …
Was möchtest du anderen auf den Weg geben die ein Handicap haben wie du?
Das macht ihr super.
Wir danken Severin für den Einblick in das JULALA!
Eine Woche Schneesport und Lagerleben für nur 120 Franken – das JUSKILA macht's möglich! 600 Jugendliche verbringen jährlich vom 2. bis 8. Januar eine Schneesportwoche an der Lenk. Und das seit 1941.
Name: Carl Leu
Funktion: Teilnehmer
Behinderung: Sehbeeinträchtigung
Wie bist du im JUSKILA integriert?
Die Integration hat sehr gut geklappt. Kinder haben Kinder mit Beeinträchtigungen auf den Skis und neben der Piste erlebt und verstehen uns nun besser! Wir haben uns untereinander sehr gut verstanden.
Was bedeutet für dich die Teilnahme am JUSKILA?
Skifahren zu können!
Was war dein Highlight im JUSKILA?
Ich bin das erste Mal Ski gefahren und habe es geschafft, eine blaue Piste runterzufahren.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben die ein Handicap haben wie du?
Ich möchte allen Kindern mitteilen, dass es sich lohnt, am JUSKILA anzumelden. Ihr werdet bestimmt Spass haben! Im JUSKILA kann flexibel auf die Kinder eingegangen werden, zum Beispiel dürfen sie auch im Zimmer lesen, wenn sie eine Pause brauchen.
Wir danken Carl für den Einblick ins JUSKILA!
Der Swiss Regio Cup ist eine Rennserie für Skirennfahrer ab U18, die ihre JO-Zeit hinter sich haben und ihre Leidenschaft für den Schneesport weiterleben möchten. Die Serie, die Disziplinen wie Super-G, Riesenslalom und Slalom umfasst, fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Begeisterung für den Skisport regionsübergreifend. Das Finale findet im Rahmen der Schweizer Amateur-Meisterschaften Mitte März statt. Erstmals wurden Trainingstage in Davos durchgeführt, bei denen Teilnehmende aus der ganzen Schweiz bei guter Stimmung gemeinsam trainiert haben.
Name: Roland Schneider
Funktion: Teilnehmer
Behinderung: Gehörlosigkeit
Hat die Teilnahme am Event für dich gut funktioniert?
Ja, es hat geklappt, jedoch muss ich immer eingreifen, wenn es nicht funktioniert. Die WhatsApp-Gruppe ist eine wertvollere Kommunikationsform als das mündliche Gespräch, da ich sonst nicht alles mitbekomme.
Wo gab es Herausforderungen?
Wie bereits erwähnt, gab es teils Herausforderungen bezüglich der Kommunikation. Man muss auch besser wissen, wie man mit Gehörlosen umgeht. Unter Leute zu gehen, zum Beispiel am Abend, ist leider nicht möglich für mich. Oft wird vergessen, wer ich bin und was man beachten sollte, etc.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Inklusion bedeutet für mich, dass ich als gehörlose Person gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann, ohne auf Barrieren zu stossen. Zum Beispiel bei Wettkämpfen oder wenn ein Gebärdensprachdolmetscher anwesend wäre. Ich fühle mich wohler, wenn es eine barrierefreie Kommunikation gibt. Ich habe am Donnerstag als einzige gehörlose Person mitgemacht und es wäre cool, auch andere Gehörlose dabei zu haben.
Was war dein Inklusions-Highlight an den Trainingstagen?
Wenn etwas passiert, wird man in der WhatsApp-Gruppe informiert.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Ich habe ein paar Punkte, die ich ansprechen möchte:
Wir danken Roland für den Einblick ins Swiss-Regio-Cup-Trainingscamp!
Telemark-Weltcup: Am Freitag und Samstag fand auf der Cheselen der FIS Telemark Weltcup in der Disziplin Parallel Sprint statt. Am Sonntag folgte ein Sprint im Rahmen der Schweizer Meisterschaften, bei dem anschliessend ein inklusives Plauschrennen durchgeführt wurde.
Name: Tresch Tino
Funktion: OK-Präsident & Sponsoring
Wie habt ihr euren Schneesport-Event inklusive gemacht?
Wir haben Menschen mit Beeinträchtigung die Möglichkeit geboten, an den Schweizer Telemark-Meisterschaften im Rahmen eines Plauschrennens teilzunehmen. Sechs Athleten des Huetli-Teams rund um Patrik Ifanger nutzten diese Chance – er selbst mit einer körperlichen Beeinträchtigung, seine fünf Schützlinge mit einer geistigen Beeinträchtigung.
Was hat gut funktioniert:
Die Flexibilität sowohl der Athletinnen und Athleten als auch des Veranstalterteams war entscheidend. Da die Piste extrem hart und eisig war, wurde der Start weiter nach unten verlegt, und die Zeitmessung erfolgte manuell. So konnten wir allen Teilnehmenden sichere Wettkampfbedingungen bieten.
Wo gab es Herausforderungen:
Eine häufig gestellte Frage war: «Können sie die Strecke bewältigen?» Von der technischen Delegation bis hin zu den OK-Mitgliedern herrschte Unsicherheit. Mein Motto war jedoch: einfach ausprobieren! Nicht alle Athletinnen und Athleten absolvierten alle Tore korrekt, aber das spielte letztlich keine Rolle. Der wahre Lohn waren die strahlenden Gesichter im Ziel.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Ich finde es eine grossartige Sache. Für die Veranstalter ist es ein geringer Aufwand, wenn einige Athletinnen oder Athleten etwas länger unterwegs sind. Meiner Meinung nach sollte es bis zu einem gewissen Wettkampfniveau selbstverständlich sein, eine Inklusions-Kategorie anzubieten.
Was war dein Inklusions-Highlight am Schneesport-Event?
Definitiv die Siegerehrung – die glücklichen Gesichter der Teilnehmenden waren unbezahlbar.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Einfach mal ausprobieren! Es werden vielleicht zu Beginn nicht viele sein, die teilnehmen werden. Diejenigen die kommen, werden euch für diese Möglichkeit dankbar sein.
Wir danken Tino für den Einblick in den Telemark-Weltcup.
Skifahren und Snowboarden sind heute keine Selbstverständlichkeit mehr; viele Kinder haben keinen direkten Bezug zum Schneesport und sind daher noch nie auf der Piste gewesen. Um dieser Tendenz entgegenzuwirken und die Kinder für das Kulturgut Schneesport zu begeistern, ermöglichen die Sunrise Snow Days Schulklassen der 3. bis 6. Primarschulstufe aus Städten und Orten, welche einen erschwerten Zugang zum Schneesport haben, ein kostengünstiges Schneesporterlebnis und einen unvergesslichen Tag auf der Piste.
Name: Cloé
Funktion: Teilnehmerin
Behinderung: Trisomie 21
Was hat gut funktioniert?
Ich fühlte mich sehr wohl in meiner Skigruppe, da die Grösse perfekt war und die Kinder alle sehr nett waren. Das Mittagessen mit den anderen Kindern war ebenfalls ein Highlight. Die Carfahrt am Morgen verlief angenehm. Besonders gut funktionierte auch die Zusammenarbeit mit meiner persönlichen Skilehrerin, die sehr nett war.
Wo gab es Herausforderungen:
Für mich persönlich war es schwierig, dass es kein Znüni gab, da ich Hunger hatte. Ich hätte mir gewünscht, dass meine persönliche Skilehrerin auch am Mittag bei mir gewesen wäre. Die lange Heimreise war ebenfalls anstrengend, da es Stau gab und ich sehr müde war.
Was bedeutet für dich die Teilnahme an einem Sunrise Snow Day?
Ich würde gerne wieder an einem Skitag teilnehmen - es war cool. Natürlich wäre es cool, wieder mit einer persönlichen Skilehrerin unterwegs zu sein.
Was war dein Highlight am Sunrise Snow Day?
Das Skifahren.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben die eine Behinderung haben wie du?
Wir danken Cloé für den Einblick am Sunrise Snow Day!
Der Grand Prix Migros ist das grösste Kinder-Skirennen der Welt. Zwischen Januar und März finden 10 Qualifikationsrennen in der ganzen Schweiz sowie das Finale in Davos statt. Insgesamt starten rund 6'500 Kinder zwischen 8 und 16 Jahren. Getreu dem Motto "Mehr als ein Skirennen" gibt es im Village diverse Aktivitäten für die Kinder.
Name: Peter Stössel (Vater) und Urs Stössel (Sohn)
Funktion: Pilot Dualbob und Teilnehmer
Behinderung: Körperliche Beeinträchtigung. Wechselnde Lähmungserscheinungen der Körperteile, gekoppelt mit Emotionen.
Was hat gut funktioniert?
Es hat alles reibungslos funktioniert, da das Hoch-Ybrig unser Heimatskigebiet ist kannten wir alles und für Urs war auch alles bekannt. Nach der Besichtigung und vor dem Start wurden wir zweimal angesprochen, ob alles passt.
Wo gab es Herausforderungen:
Die Zeitauslösung war sehr eng für den Dualbob.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Inklusion bedeutet für uns, dass Urs mit Gleichaltrigen an den Start gehen konnte. Er durfte das Rennfeeling am Start erleben und auch einmal aus dem Starthaus starten. Das ihm seine Skikollegen viel Glück wünschten und im Ziel gejubelt wird.
Was war dein Inklusions-Highlight am Grand Prix Migros?
Vater: Der Organisator war voll informiert, wer mit der Startnummer 100 kommt.
Urs: Das er durch die Teilnahme auch durchs Village laufen konnte und an den verschiedenen Spielen teilnehmen konnte.
Was möchtet ihr anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Man muss nur den Mut haben, dabei zu sein.
Wir danken Peter und Urs für den Einblick am Migros Grand Prix ! Hier ist ihr toller Lauf auf Video zu sehen!
Kostenlose Langlauflektionen mit zur Verfügung gestelltem Material – das ist der Dario Cologna Fun Parcours. Mit der Unterstützung von Helvetia, Sunrise und Atomic können jährlich rund 12'000 Kinder in der ganzen Schweiz den faszinierenden Langlaufsport kennenlernen..
Name: Irene Eggenberg
Funktion: Organisation und Koordination Dario Cologna Fun Parcours in Schönried und aktive Mithilfe auf der Loipe
Was musstet ihr besonders beachten/anpassen?
Die Klasse der Heilpädagogischen Schule (HPS) Gstaad ist sehr heterogen, die Schülerinnen und Schüler gehören unterschiedlichen Altersstufen an (von der Einschulung mit 6 Jahren bis zur Schulentlassung -18 Jahren) und haben unterschiedliche Beeinträchtigungen wie z.B. Autismus-Spektrum-Störungen, Trisomie 21, Leistungsbeeinträchtigungen etc.
Deshalb haben wir den DCFP für die 19 Schülerinnen und Schüler mit 2 Langlauflehrern und zusätzlichen Helferinnen geplant und auch die Begleit- und Betreuungspersonen der HPS (nur eine Person davon ist mit Langlauf vertraut) einbezogen. Wir haben die Zeit gekürzt und haben nicht in der Mitte eine Pause gemacht, sondern die Pause mit dem ‘Zvieri’ nach der Langlauflektion geplant um das zusätzliche Aus- und Anziehen der Skis zu vermeiden.
Was hat gut funktioniert?
Den einzelnen Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit den Begleit- und Betreuungspersonen ihren Möglichkeiten entsprechend ein Erfolgserlebnis zu ermöglichen und ihnen Spass im Schnee zu vermitteln. Den Schülerinnen und Schüler, die sich bereit fühlten, die Möglichkeit zu geben, den Dario Cologna Sprint als Gruppe zu absolvieren (auch wenn nicht alle z.B. den Doppelstockstock Einsatz umsetzen können oder nicht alle über die V-Boards steigen können) und ihnen dieses Gemeinschaftserlebnis zu ermöglichen. Den aufgebauten Fun Parcours individuell für jeden Teilnehmenden abzuändern.
Wo gab es Herausforderungen?
Alle Schülerinnen und Schüler im Blick zu behalten und zu verhindern, dass ein Schüler sich davon macht. Möglichst schnell die vorhandenen Defizite zu erfassen und entsprechend darauf zu reagieren (methodisch, didaktisch) beim ‘langläuflen’.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Menschen unabhängig von Einschränkungen im gesellschaftlichen Leben zu integrieren, Möglichkeiten der Teilhabe und Integration zu schaffen.
Was war dein Inklusions-Highlight am Dario Cologna Fun Parcours?
Die Freude der Schülerinnen und Schüler, dass Einzelne ihre Widerstände überwunden haben, etwas ausprobiert zu haben.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Mutig sein und Möglichkeiten schaffen, Menschen mit einer Einschränkung teilhaben zu lassen. Es ist wichtig die ‘richtigen’ Personen anzufragen, die ein Flair dafür haben, mit Menschen mit einer Einschränkung umzugehen und den Schülerinnen und Schülern mit Offenheit begegnen. Es lohnt sich!
Wir danken Irene für den Einblick am Dario Cologna Fun Parcours!
Der Skiclub Rinerhorn wurde 1970 gegründet und hat seit 1972 eine JO. Aktuell besuchen ca. 140 Kinder jeweils am Samstag die Ski- oder Snowboard JO. Das Team besteht aus 27 Leiterinnen und Leiter. Zusätzlich sind 7 1418coaches dabei, welche zwischendurch in den Gruppen mithelfen und so erste Erfahrungen im Leiten sammeln.
Name: Sabine Kaufmann
Funktion: J+S Coach und JO-Leiterin Snowboard im Skiclub Rinerhorn
Wie gestaltet ihr eure Skiclub-Trainings inklusiv?
Wir setzen in der Gruppe jeweils zwei leitende Personen ein. Eine Person sorgt hauptsächlich dafür, dass Dinge nochmals erklärt werden und niemand verloren geht.
Was funktioniert gut:
Die Akzeptanz durch die anderen Kinder ist nach anfänglicher Zurückhaltung gut. Leider sind aber nicht alle Eltern so offen wie ihre Kinder.
Wo gibt es Herausforderungen?
Wir teilen die Gruppen anfangs Saison nach dem aktuellen Stand ihrer Fahrtechnik ein. Die Lernfortschritte sind dann aber sehr unterschiedlich und gegen Ende der Saison passt die Gruppe nicht mehr zu gut zusammen. Dies liegt aber definitiv nicht nur an der Inklusion. Es gibt auch immer Kinder, die neben der JO nie auf der Piste sind und andere, die sonntags und in den Ferien mit den Eltern viel Zeit auf der Piste verbringen und so zusätzlich Fortschritte machen. So sind die Lernkurven sehr unterschiedlich.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Ich finde Inklusion wichtig, weil ich der Ansicht bin, dass jeder Mensch wertgeschätzt und respektiert werden soll. Mehr Toleranz, Offenheit, Gelassenheit und Vielfalt tun unserer Leistungsgesellschaft gut. Durch Inklusion lernen wir Unterschiede zu akzeptieren und Vielfalt zu schätzen. Zudem fördert Inklusion gegenseitige Rücksichtnahme und Empathie. Kurz gesagt bedeutet Inklusion für mich «Empathie statt Egoismus».
Was ist dein Inklusions-Highlight im Rahmen eurer Skiclub-Aktivitäten?
Unser «Inklusionskind» singt und jauchzt manchmal vor Freude beim Skifahren. Ein anderer Junge war vermutlich müde, etwas überfordert und hat gejammert. Und nach einem kurzen, aufmunternden Gespräch und der Aufforderung, dass er etwas hinter unserem «Sänger» nachfahren soll, hat ihn dessen gute Laune angesteckt und er hat plötzlich mitgejubelt.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Eigentlich sind die Grenzen, ab wann man von Inklusion spricht, fliessend. Ich finde es fast einfacher, wenn von Anfang an klar ist, dass eine Person spezielle Bedürfnisse hat. Dann ist man darauf vorbereitet und kann auch entsprechend planen. Inklusion kann zwischendurch eine Herausforderung sein. Wenn man offen ist, ist Inklusion auf jeden Fall eine Bereicherung.
Wir danken Sabine für den Einblick in den Skiclub Rinerhorn!
Kostenlose Langlauflektionen mit zur Verfügung gestelltem Material – das ist der Dario Cologna Fun Parcours. Mit der Unterstützung von Helvetia, Sunrise und Atomic können jährlich über 13'000 Kinder in der ganzen Schweiz den faszinierenden Langlaufsport kennenlernen.
Name: René, Ruth und Martina Burkhard
Funktion: Langlauflehrer:innen unddie gute Seelen für alles rundherum
Wie hat die Zusammenarbeit mit der Sonderschule begonnen und warum bietest du dies an?
Die Schule hat uns angefragt und wir haben uns gedacht, warum nicht? Es ist eine gute Sache für die Kinder und für den Langlaufsport.
Was musstest ihr besonders beachten/anpassen?
Zu beachten ist, dass wir uns allen genügend Zeit einberechnen. Es hat keinen Sinn eine Klasse nur für zwei Stunden einzuteilen. Die ganze Materialausgabe und Vorbereitung brauchen etwas mehr Zeit und Geduld. Eine grosse Anpassung gab es ansonsten von unserer Seite eigentlich nicht. Die Sonderschule, die uns besucht, reist jeweils mit genügend Begleitpersonal an. Was sicher nicht schlecht ist, ist unser Standort beim ehemaligen Schulhaus. Die Kinder, welche wirklich keine Lust mehr haben und müde sind vom Langlaufen, können sich gut anderweitig beschäftigen.
Was hat gut funktioniert:
Je jünger die Schulkinder ihre ersten Erfahrungen auf den Langlaufski machen können, desto mehr Spass haben sie. Unsere Aufgabe ist es, die Freude am Langlaufen weiterzugeben.
Wo gab es Herausforderungen:
Wichtig ist, immer die Ruhe zu bewahren und nicht zu viel zu wollen. Jedes Kind hat individuelle Ansprüche und die Gefahr sie zu überfordern ist grösser.
Was bedeutet Inklusion für euch?
Dass alle dieselben Chancen erhalten, etwas Neues auszuprobieren.
Was war euer Highlight an diesen Tagen mit der Sonderschule?
Die Freude der Kinder, wenn sie die Langlaufski wieder zurückbringen und wirklich einen schönen Tag und Spass hatten.
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Traut euch und gebt allen Kindern die Möglichkeit, unseren schönen Sport kennenzulernen.
Wir danken René, Ruth und Martina für den Einblick iin den Dario Cologna Fun Parcours!
Der Grand Prix Migros ist das grösste Kinder-Skirennen der Welt. Dieses Jahr fanden zwischen Januar und März 10 Qualifikationsrennen in der ganzen Schweiz sowie das Finale in Davos im April statt. Insgesamt starten rund 6'500 Kinder zwischen 8 und 16 Jahren. Getreu dem Motto «Mehr als ein Skirennen» gibt es im Village diverse Aktivitäten für die Kinder.
Name: Finn und Susanne Achermann
Funktion: Teilnehmer Grand Prix Migros / Mutter von Finn
Beeinträchtigung: Trisomie 21
Was hat gut funktioniert?
Der Grand Prix Migros fand in meinem Trainingsgebiet, Parpan, statt. Somit konnte ich die Startnummer am Vortag abholen, die Streckenführung am Abend anschauen und auf die Pistenbesichtigung frühmorgens verzichten. Der Lauf war schön gesteckt und die Piste gut präpariert und griffig.
Wo gab es Herausforderungen:
Mit Verzicht auf die Pistenbesichtigung fuhr ich am gegenüberliegenden Hang in der Sonne ein und konnte so dem Gerangel am Sessellift bei 900 Teilnehmenden frühmorgens ausweichen. Ich traf kurz vor Start ein.
Was bedeutet Inklusion für dich?
Ganz normal Sport zu machen, dabei zu sein und mit meinen Freunden und der Familie Ski zu fahren. Wenn man mich so nimmt wie ich bin und mich da unterstützt, wo ich nicht alles so gut kann. Manchmal brauche ich einfach etwas mehr Zeit. (Sicht Finn)
Ich wünsche mir, dass Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen künftig noch sichtbarer werden und z.B. die Möglichkeit erhalten, bei der Rangverkündigung einfach als Teilnehmende aufs Podest zu steigen, wie dies beim Grand Prix 2023 am Rinerhorn der Fall war. Denn letztlich sind wir alle Gewinner. Dadurch könnte die Vernetzung und Sichtbarkeit gestärkt werden – schliesslich sind wir mit Helm und Skibrille alle gleich. Auch wenn die Einteilung in verschiedene Kategorien und Startzeiten super funktioniert hat und dem Inklusionsgedanken entspricht, wäre es schön, mehr Austausch untereinander zu fördern. Ich würde mich sehr freuen, mit mehr «Special Kollegen» in der Lenzerheide Skifahren zu können.
Was war dein Inklusions-Highlight am Grand Prix Migros?
Ich fahre sehr gerne Ski. Ich war mit den Kollegen aus dem Skiclub Churwalden am Rennen, mit denen ich im Winter jeden Samstag trainiere, das war mega schön. (Sicht Finn)
Was möchtest du anderen auf den Weg geben zum Thema Inklusion?
Macht mit. Überzeugt eure Eltern, dass sie euch dies ermöglichen. Wir können so viel – wir brauchen oft einfach viel länger, um alles zu lernen und sind somit älter als die anderen Teilnehmenden. Mit gegenseitiger Geduld, Ausdauer und Wille können wir gemeinsam viel erreichen.
Wir danken Finn und Susanne für den Einblick in den Grand Prix Migros!