Anzahl Weltcup-Top-Klassierungen noch einmal gesteigert

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Foto: Nordic Focus

Die Schweizer Biathlon-Equipe vermochte ihre Anzahl Top-Klassierungen im Weltcup im Vergleich zum bereits erfolgreichen Vorwinter noch einmal zu steigern. Einen Rückschritt gab es diesbezüglich derweil an den Weltmeisterschaften sowie auf Nachwuchsstufe.

Mit den nationalen Meisterschaften im Goms endete am vergangenen Wochenende für die Schweizer Athletinnen und Athleten die Biathlon-Saison 2023/24. Mit ihrem Sieg im Massenstart rundete Lena Häcki-Gross in Ulrichen jene Saison standesgemäss ab, die für die 28-Jährige bislang die mit Abstand erfolgreichste ihrer Karriere war.

In allen Disziplinen-Wertungen des Weltcups reihte sich Häcki-Gross unter den ersten sieben ein. Im Massenstart belegte sie gar Rang 3, im Gesamtweltcup war sie als Sechste so gut klassiert wie noch nie eine Schweizerin oder ein Schweizer zuvor. Ihre persönliche Bestmarke im Overall-Ranking konnte die in Ruhpolding wohnhafte Zentralschweizerin damit um nicht weniger als 13 Positionen verbessern. Amy Baserga verbesserte sich um 10 Plätze in den 25. Schlussrang. Bei den Männern wiederholte Sebastian Stalder als 19. seine Top-20-Position aus dem Vorjahr (17.), derweil Niklas Hartweg vom 11. in den 32. Rang abrutschte. Dies ist primär der Tatsache geschuldet, dass der Schwyzer aus gesundheitlichen Gründen sechs Rennen weniger bestreiten konnte als in seiner bislang besten Saison (2022/23).

Die Anzahl Podestplätze steigerte das Schweizer Biathlon-Team auf Weltcup-Stufe im Vergleich zum Vorwinter um eine Top-3-Klassierung, vor allem aber resultierten erstmals nach mehr als zehn Jahren wieder Weltcup-Siege. Für diese und die weiteren drei Podestplätze zeichnete Lena Häcki-Gross verantwortlich. Die Engelbergerin lief in allen vier Einzeldisziplinen Top-3-Klassierungen heraus – im Januar im Einzel in Antholz und Anfang März im Massenstart von Oslo sorgte sie mit ihren überlegenen Siegen für Schweizer Biathlon-Sternstunden.

Wir konnten als Team die starke Vorsaison im Weltcup bestätigen und sogar noch toppen.

Lukas Keel, Chef Biathlon von Swiss-Ski

Dass die Equipe als Ganze einen Schritt nach vorne machen konnte, verdeutlicht jedoch eine andere Kennzahl: Haben das Frauen- und Männer-Team in der Saison 2022/23 noch 23 Einzel-Klassierungen unter den ersten zwölf im Weltcup herausgelaufen, waren es heuer sieben mehr. Die Top-12-Klassierungen verteilen sich in beiden Saisons auf die gleichen Personen: Amy Baserga, Aita Gasparin, Lena Häcki-Gross, Niklas Hartweg und Sebastian Stalder. Im Vergleich zum Olympia-Winter 2021/22 haben die Schweizer Biathletinnen und Biathleten heuer mehr als viermal so viele Top-12-Klassierungen realisiert (7 vs. 30).

«Natürlich sticht Lena Häcki-Gross mit ihren Podestplätzen heraus. Uns freut es aber sehr, dass wir auch als Team die starke Vorsaison im Weltcup bestätigen und sogar noch toppen konnten», so Lukas Keel, Chef Biathlon von Swiss-Ski. «Die Steigerung seit der Olympia-Saison 2021/22 ist frappant – und geschah vor allem dank unseren noch jungen Weltcup-Athletinnen und -Athleten wie Amy Baserga, Niklas Hartweg und Sebastian Stalder. Vier Athletinnen respektive Athleten unseres Teams gelang es in den vergangenen Monaten, eine persönliche Weltcup-Bestmarke zu realisieren – neben Lena Häcki-Gross auch Sebastian Stalder, Aita Gasparin und Amy Baserga.»

Nah an einer Medaille, aber weniger WM-Top-Klassierungen

An den Weltmeisterschaften im Februar in Nové Město na Moravě konnten die im Weltcup gezeigten Leistungen aufgrund von Materialproblemen wegen des verschmutzten Schnees indes nicht abgerufen werden. Und gleichwohl war die Schweiz an den Titelkämpfen in Tschechien so nah an einer Medaille wie nie zuvor, denn in der Mixed-Staffel verpasste das Swiss-Ski-Quartett mit Stalder, Hartweg, Häcki-Gross und Baserga Bronze um lediglich 1,2 Sekunden. Eine weitere Top-Klassierung gelang dem Duo Hartweg/Häcki-Gross mit Platz 5 in der Single-Mixed-Staffel. Die Anzahl Top-12-Ergebnisse in Einzelrennen ging gegenüber der WM 2023 in Oberhof jedoch von 4 auf 2 zurück.

Die Weltcup-Nationenwertung konnte die Schweiz sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen im 6. Rang abschliessen. In der U25-Wertung resultierten für die Swiss-Ski-Equipe dank Hartweg und Baserga ebenfalls zwei 6. Plätze.

Die insgesamt sehr erfreuliche Entwicklung der vergangenen zwei Jahre muss nun laut Lukas Keel mit Blick auf die Heim-WM 2025 in Lenzerheide fokussiert aufrechterhalten werden. «Abseits der zahlreichen Top-Resultate auf höchster Stufe steht uns im Nachwuchsbereich viel Arbeit bevor, denn unsere Athletendecke unterhalb des Weltcups ist sehr schmal», so der Sarganserländer. Verdeutlicht wird dies durch die Tatsache, dass heuer an den Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää lediglich ein Top-10-Platz, herausgelaufen von James Pacal als Fünfter im Einzel, resultierte.